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Vereins-App

Insellösungen haben bei Apps Vorteile

 

Das Thema Vereins-App ist einer der großen Trends im Breitensport. Verschiedene Entwickler bieten für alle möglichen Anwendungsfälle digitale Lösungen an. Wir wollen mit unserem Experten Dirk Mazukiewicz und seiner App MyClapp uns einmal den Markt anschauen, verschiedene Lösungsansätze bei Apps diskutieren und einen Ausblick geben.

 

Daten sammeln, Funktionsumfang prüfen

Vereine müssen sich bewusst werden, dass sie eine große Platform sind. Denn sie haben nicht nur Mitglieder als Interessensgruppe, sondern auch ganz viele andere „Kunden“, die Sympathien mit dem Verein haben und u.a. Tickets für Spiele erwerben. Die digitale Plattform für Mitglieder und Kunden unterscheidet sich aber – das eine ist ein Mitgliedersystem, das andere ein CRM-System. Dieses System sammelt je nach Ausgestaltung diverse Daten, welche der Verein nutzen kann. Viele Apps, wie auch MyClapp haben Funktionen von einem CRM-System.

Dabei muss man sich bei einer App natürlich die Frage stellen, welche Funktionen soll sie erfüllen. Hier gibt es einzelne Bestandteile, welche für alle Vereine gleich sein werden, aber auch einzelne individuelle Anforderungen. Und damit stellt sich schon die nächste Frage: Soll ein System alles können oder suche ich mir das, was ich brauche, zusammen? Im ersten Fall redet man von einem integrierten System im zweiten Fall von Insellösungen. Integrierte Systeme sind meist sehr komplex, schwerer bedienbar und teuer, haben allerdings einen vollautomatisierten Datentransfer innerhalb des Systems. Bei den Insellösungen kann man sich genau die Programme bzw. Funktionen raussuchen, die man brauchst, es ist günstiger und einfacher, allerdings müssen die verschiedenen Insellösungen über digitale Schnittstellen verbunden werden (z.B. CSV-Schnittstellen). Dies war für Dirk auch der Ansatzspunkt für MyClapp. Als Insellösung für Mannschaftssportarten und Wettkampfsport ist diese App so konzipiert, dass sie innerhalb kürzester Zeit an diverse Schnittstellen angebunden werden kann, wie Webseite, Social-Media-Kanäle, Ergebnisauskünfte, Streamingangebote etc. Laut seiner Aussage ist die App in 20 min für einen ersten Test individuell für den Verein eingerichtet, da er weiß, dass Zeit im Verein ein großes Problem ist und man deswegen nicht diverse Entwicklungsschleifen drehen kann, so wie das beispielsweise in Unternehmen gemacht wird. Darüber hinaus muss eine App aus seiner Sicht preislich günstig sein und einfach zu bedienen sein.

 

Zusatznutzen einer App

Wir haben im Podcast und im Blog mehrfach schon darauf hingewiesen, dass eine Vereins-App nicht die Spiegelung der Webseite sein darf. Die gerade beschriebenen Schnittstellen stellen schon vorhandenen Content anderes aufbereitet noch einmal dar. Dies ist wichtig, aber nicht ausreichend. Deswegen muss eine App noch speziellen exklusiven App-Content zur Verfügung stellen, um erfolgreich zu sein. Möglich sind z.B. diverse Arten von Gutscheinen. Ihr habt ein Heimspiel? Dann sendet doch euren Mitgliedern und Fans per App ein Freigetränk zu für dieses Spiel, damit sie motiviert sind zu kommen. Ihr sucht neue Mitglieder? Dann sendet den Fans einen kostenlosen Gutschein für ein Probetraining bei euch im Verein. Wenn die App als eine CRM-Funktion durch vorherige Abfrage erfassen kann zu welcher Personengruppe der Handybesitzer gehört, dann kann man solche Gutscheine oder auch Pushnachrichten gezielt verbreiten. Personengruppen könnten beispielsweise Helfer, Mitglied, Zuschauer und Vorstand sein. Solche Ausspielmöglichkeiten machen die App zu einem persönlicheren Erlebnis für den Nutzer und bauen eine engere Bindung zwischen Nutzer und Verein auf. Und gerade bei jungen Nutzern sollte man diese Art der Bindung nicht unterschätzen. Zusammengefasst kann man sagen, dass neben der Aktualität und der Qualität des Contents vor allem die Personifizierung der App für den Nutzer entscheidend sind.

Wir haben schon erläutert, dass es diverse Einsatzzwecke für Apps gibt. So kann es durchaus auch Sinn machen mehrere Apps in einem Verein zu nutzen. Die DOSB-App ist beispielsweise sehr gut dafür geeignet, wenn man Großsportvereine mit mehreren Abteilungen abbilden möchte. Sie ist damit allerdings auch aufwendiger und komplexer als andere Apps. Dirk kennt deswegen Beispiele, wo für den Gesamtverein die DOSB-App verwendet wird, aber Abteilungen MyClapp verwenden, um besser in die Außenkommunikation treten zu können mit Ticker und Spielberichten. Auch andere Apps sind typisch in der zusätzlichen Einzelanwendung, um z.B. die Mannschaftsorganisation im Verein zu ermöglichen.

 

Zukünftige Entwicklungen

Die nächsten Entwicklungsschritte für MyClapp sieht Dirk vor allem in einer weiteren Spezialisierung und hier betrachtet er vor allem zwei Bereiche – die Spezialisierung nach Mannschaftssportarten (Handball, Basketball, etc.) und nach Regionen. Die Idee dahinter ist leicht nachvollziehbar. Sowohl Regionen als auch Sportarten haben noch einmal spezifischere Anforderungen an Informationen, die man so gezielter ausspielen und den Nutzen der App damit weiter steigern könnte. Ein weiteres Ziel ist es den Zahlungsverkehr im Verein digital abzubilden und damit einfacher zu gestalten. Da der App-Markt im Breitensportbereich laut Untersuchungen noch in seinen Anfängen steckt, mit wenig Gesamtvolumen aber starken prozentualen Wachstumszahlen, wird es hier in den nächsten Jahren noch viele neue Entwicklungen geben und die Vereinslandschaft sicherlich nachhaltig verändern.

Wir werden dich darüber natürlich auf dem laufendem Halten. Falls du noch Fragen, Wünsche oder Themenvorschläge hast, sende uns gerne eine E-Mail an info@vereinsstrategen.de. Und wenn du uns einen Gefallen tun möchtest, empfehle gerne den Podcast und den Blog weiter.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)