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Einnahmerückgänge – Ist das eine Vereinskrise?

Einnahmerückgänge – Ist das eine Vereinskrise?

Finanzen

Es gibt immer Warnsignale

 

Krisen in Vereinen sind völlig normal und sorgen dafür, dass diese sich immer wieder erneuern bzw. anpassen. Problematisch wird es, wenn ein Verein eine Krise erst zu spät bemerkt und damit dessen Existenz bedroht ist. Dabei kann man dies verhindern, wenn man weiß, auf welche Krisensymptome man achten muss. Eine der häufigsten Ursachen für eine Krise stellen wir dir in diesem Beitrag vor – die Krise aufgrund von Einnahmerückgängen.

Typischerweise hat ein Sportverein vier Einnahmequellen:

  • Mitgliedsbeiträge
  • Öffentliche Hand (Zuschüsse)
  • Zuschauereinnahmen
  • Sponsoringeinnnahmen

Den Bereich Einnahmen aus Veranstaltungen im Sinne von Startgebühren lassen wir hier bewusst außen vor. Man kann diese vier Einnahmequellen nie separat voneinander sehen, sondern muss sie immer im Gesamtzusammenhang betrachten. Zu Beginn würden wir euch empfehlen erst einmal zu schauen, wie hoch der Anteil der Ertragsart an den jeweiligen Gesamteinnahmen ist. Denn es kann gut sein, dass die Einnahmen seit Jahren konstant sind, aber dass sich die verschiedenen Ertragsbereiche verschieben. Es gibt also Bereiche, wo die Einnahmen ansteigen und welche, wo sie rückläufig sind. Dies kann eine Gefahr darstellen, wie du später noch sehen wirst, wenn einem diese Entwicklung nicht bewusst ist. Das normale Vorgehen von Vereinen, dass sie schauen, wie viel Geld hatten sie im aktuellen Jahr zur Verfügung und mit dem gleichen Budget planen sie das nächste Jahr, ist hierbei nicht hilfreich. Bei einer Planung z.B. für die nächsten drei Jahre müsste man sich mehr mit Szenarien beschäftigen und ungesunde Entwicklungen der Vergangenheit würden in den Szenarien noch offensichtlicher werden. Aber auch hierzu jetzt mehr in den einzelnen Einnahmequellen.

Mitgliedsbeiträge

Meistens ist es in einem Breitensportverein so, dass die Mitgliedsanteil einen Großteil der Einnahmen ausmachen. Ein Richtwert sind um die 80 bis 90%. Aber ja nachdem, wie ihr strukturiert seid, kann auch eine andere Zahl bei euch passen. Gerade aber wenn ihr mehrere Abteilungen habt, solltet ihr folgende Untersuchung machen. Schaut euch die Mitgliederzahlen einmal pro Abteilung in den letzten 5 Jahren an. Was fällt euch auf?
Angenommen ihr habt drei Abteilungen, sagen wir Kegeln, Fußball und Bogenschießen. Gesamt gesehen, ist euer Verein in den letzten 5 Jahren um 20% gewachsen. Das ist schon mal gut. Aber trotzdem gibt es hier Risiken. So sinken die Mitglieder seit Jahren im Kegeln, das Bogenschießen bleibt konstant und die Fußballabteilung ist der eigentliche Wachstumsmotor. Doch mit Blick auf die Zahlen fällt auch auf, seit 2 Jahren ist das Niveau bei der Fußballabteilung konstant geblieben. Das Wachstum scheint gebremst. Ab hier gilt es die Gründe zu untersuchen. Folgende Möglichkeiten solltet ihr untersuchen:

  • Die Fluktuation funktioniert nicht mehr, weil die Altersstruktur nicht passt. Beispiel: Die Abteilung ist im Schnitt zu alt und dadurch nicht mehr attraktiv für neue bzw. junge Mitglieder.
  • Die Sportart der Abteilung ist nicht mehr aktuell bzw. funktioniert in eurer Vereinsregion nicht mehr.
  • Es stimmt etwas nicht im zwischenmenschlichen Bereich in der Abteilung oder dem Verein.
  • Es fehlen Ehrenamtler oder Übungsleiter zur Betreuung. Dieses Problem verhindert das weitere Wachstum in der Abteilung.
  • Die Infrastruktur ist schlecht, nicht mehr ausreichend oder hat eine zu geringe Kapazität für weiteres Wachstum.

Nachdem ihr das Problem analysiert habt, gibt es mehrere Handlungsalternativen. Wenn das Problem einfach umkehrbar ist, dann versucht es zu lösen, um den Mitgliederverlust in einer Abteilung aufzuhalten. Wenn ihr aber eine Sportart im Verein habt, welche nicht mehr aktuell ist, dann müsst ihr euch damit abfinden, dass die Mitgliederzahlen immer weiter sinken werden. Hier gilt es dann, nur noch notwendige Investitionen zu tätigen, um den Betrieb sinnvoll am Laufen zu halten, aber keinesfalls noch Großinvestitionen für die Abteilung durchzuführen. Gleichzeitig müsst ihr euch mit den geringeren Einnahmen in den nächsten Jahren beschäftigen. Hier könnt ihr entweder die Ausgaben entsprechend runterfahren, andere Abteilungen so fördern, dass sie mehr Wachstum verzeichnen oder ganz neue Abteilungen im Verein aufnehmen. Eine Abteilung, welche gute Erträge bringt und recht günstig in der Unterhaltung ist, ist z.B. der Gesundheitssport.
Schwierig wird es, wenn die Mitgliederzahlen in einer Abteilung sinken, welche eigentlich andere defizitäre Abteilungen quersubventioniert. Hier ist das Risiko besonders hoch, dass ein Verein in eine Krise kommt, welche kaum zu lösen ist. Deswegen versucht, dass sich möglichst viele Abteilungen selber tragen können bzw. mehrere Abteilungen Überschüsse abwerfen, um andere quer zu finanzieren. Wenn stattdessen eine defizitäre Abteilung sinkende Mitgliederzahlen hat, ist das Risiko für den Gesamtverein etwas geringer, trotzdem sollte natürlich geprüft werden, ob es Sinn macht diese Abteilung weiterhin zu behalten. Denn je nach Sportart erzeugt die Sportart mit sinkenden Mitgliederbeiträgen trotzdem gleichbleibende Kosten.

Zuschüsse

Je nach der Art der Zuschüsse sind sie projektgebunden oder können auch längerfristig gezahlt werden. Wenn sie projektgebunden sind, gibt es zwei Möglichkeiten. Sie können einmalig als Anschubfinanzierung dienen oder so lange gezahlt werden, bis das Projekt abgeschlossen ist. Beide Zuschüsse kann man meist bedenkenlos nutzen. Gibt es z.B. einen Zuschuss für eine Infrastrukturmaßnahme, wäre die Durchführung ggf. gar nicht möglich ohne Unterstützung. Schwierig wird es immer nur dann, wenn es eine befristete Finanzierung gibt für ein Projekt, welches aber dauerhaft bei euch im Verein implementiert werden soll. Dann solltet ihr euch schon vor dem Start des Projekts darüber Gedanken machen, wie ihr dieses mittelfristig ohne Zuschüsse finanzieren wollt.
Problematischer sind die langfristigen Zahlungen, welche es schon jahrelang gibt. Wenn ihr z.B. im Leistungssport aktiv seid, kann es sein, dass ihr regelmäßig Förderungen bekommt. Doch was passiert, wenn ihr einen zu geringen Erfolg bei Wettkämpfen habt oder die Kommune nach Corona Geld sparen muss? Wenn diese Zuschüsse bisher ein fester Teil eures Budget sind, um einen ausgeglichenen Haushalt zu haben, würde ein Wegfall ein echtes Risiko darstellen. Deswegen analysiert die Arten eurer Zuschüsse, um einen Überblick über die Risiken zu bekommen und passt eure Finanzplanung an. Gerade langfristige Zuschüsse sind als Zubrot anzusehen, gewöhnt euch also nicht an das Geld. Deswegen schlagen wir vor, solche Gelder für das Jahr gar nicht einzuplanen. Dann könnt ihr sie am Ende des Jahres noch für Ersatzinvestitionen verwenden oder auch in eure Rücklage packen. Und wenn ihr ein ungeplantes Ereignis im Verein habt, könnt ihr im Notfall auch noch auf diesen Puffer zurückgreifen.

Ticketeinnahmen

Hier heißt das Motto – plant die Erträge ein, aber konservativ. Bei allen Freiluftveranstaltungen im Amateursportbereich hängt die Zuschauerzahl in hohem Maße vom Wetter ab. Dann können in einem Stadion ganz schnell nur noch 100 anstatt der 300 erwarteten Zuschauer sein. Umso mehr Veranstaltungen ihr über das Jahr habt, umso geringer wird dieser Effekt allerdings auch Einfluss haben. Bei Mannschaftssportarten kann die Zuschauerzahl darüber hinaus auch vom sportlichen Erfolg abhängen. Spielt ihr eine schlechte Saison und steigt ab, dann sind die Einnahmen unter den Erwartungen und ihr müsst euch Gedanken machen, welche Beträge ihr im nächsten Jahr erwartet. Hier können wir euch nur empfehlen, schaut euch Zuschauerdurchschnittswerte aus der jeweiligen Liga an und versucht sie mit den Erfahrungen eures Vereins abzugleichen. Dann plant nur mit der Hälfte der Zuschauereinnahmen für das Budget und seht den Rest als Zubrot an. Grundsätzlich ist aber gerade in den unteren Ligen der Effekt, des Abstiegs und dem Rückgang der Zuschauereinnahmen als gering anzusehen, weil die meisten Zuschauer nicht wegen dem sportlichen Niveau ins Stadion kommen, sondern wegen der Atmosphäre und der Gastronomie.
Wenn ihre eine Individualsportart mit Ticketverkäufen habt, kommt es natürlich vor allem darauf an, wer am Wettkampf teilnimmt. Habt ihr einen Star dabei, sind höhere Ticketverkäufe deutlich wahrscheinlicher als bei unbekannten Athleten. Hier hängt die Kalkulation also vom sportlichen Niveau ab.
Umso mehr ihr diesen Einnahmezweig auch als Zubrot anseht, umso geringer ist am Ende das Risiko, dass der Verein in eine Krise gerät, wenn unerwartet, deutlich weniger Tickets verkauft werden, als geplant. Und auch die Planung als Zubrot hat Vorteile, weil ihr am Ende mit den Überschüssen trotzdem noch Investitionen tätigen könnt, welche gut für den Verein sind, aber nicht absolut notwendig.
Zur laufenden Analyse der Ticketeinnahmen inkl. Gastronomieeinnahmen empfehlen wir sich einmal anzuschauen, wie viel machen diese an den Gesamteinnahmen des Vereins aus – also wie hoch sind die maximalen Einnahmen, die wegfallen können? Kann euer Verein das im Extremfall verkraften? Die Coronakrise hat leider aufgezeigt, dass es Szenarien gibt, wo auch solche Fälle auftreten können. Als zweites würden wir uns anschauen, welcher Kostenapparat hängt mit den Zuschauereinnahmen zusammen – Kosten sind z.B. Ordner für Spiele, Kosten für den Einkauf der Lebensmittel für die Zuschauer, Gehälter/Antrittsgelder für Sportler. Wenn die Kosten bereits jetzt höher sind als die Zuschaueeinnahmen, solltet ihr dringend Maßnahmen einleiten, um diesen Missstand zu beheben.
Zum Schluss stelle dir selbst ehrlich die Frage: Sind meine Zuschauereinnahmen Zusatzeinnahmen oder investiere ich mehr Geld um mehr Zuschauer und vor allem mehr sportlichen Erfolg zu haben? Wenn du die zweite Antwort wählst, dann bis du schon dabei semiprofessionelle Strukturen anzustreben und deinen Verein entscheidend zu verändern, auch in seiner Finanzstruktur. In der oben verlinkten Podcastepisode gehen wir noch genauer auf das Thema ein und was du in diesem Fall beachten musst. Grundsätzlich achtet aber darauf, dass ihr mit einer solchen Entscheidung nicht das Gesamtwohl des Vereins gefährdet.

Sponsoringeinnahmen

Grundsätzlich musst du dir natürlich erst einmal die Frage stellen, wie hoch ist der Anteil der Sponsoringeinnahmen an den Gesamtumsätzen. Alles über 10% ist schon als hoch einzuschätzen, aber ab und zu gibt es Ausnahmen, wenn ihr z.B. jemanden habt, der euch aus regionaler Verbundenheit stark unterstützt. Deswegen analysiert als nächstes, wie viele Sponsoren eurer Verein hat und mit welchen Beträgen sie das bei euch tun. Umso mehr Sponsoren, umso weniger schlimm ist es, wenn einer abspringt, allerdings habt ihr mit mehr Sponsoren auch mehr Verwaltungsaufwand. Meist muss man aber sagen, dass gerade im Breitensport es schwierig ist, mehr als eine Hand voll Sponsoren zu finden. Die Überprüfung der Höhe der Sponsoren ist deswegen wichtig, um die Gefahr eines Ausfalls richtig einschätzen zu können. Fallen 90% aus der Gesamtsumme aus, ist das deutlich schlimmer als 5%. Deswegen ist es aus unserer Sicht auch gut, wenn man viele Sponsoren mit einer ähnlichen jährlichen Unterstützung hat.
Um zu ermitteln, wie hoch das Risiko eines Ausfalls ist, sollte man sich zwei Fragen stellen:

  • Warum werde ich gesponsert? Habe ich einen Spitzensportler im Verein, der für den Sponsor ausschließlich interessant ist oder möchte er vom Image z.B. meiner Jugendarbeit oder Integrationsarbeit partizipieren?
  • Wie geht es dem Sponsor wirtschaftlich? Kann er die zugesagten Zahlungen leisten?

Wenn du nur Sponsoren hast, die aufgrund des sportlichen Erfolgs dich unterstützen, ist dein Verein sehr abhängig vom Mannschaftserfolg oder dem Erfolg eines einzelnen Sportlers. Bleibt dieser aus, fehlen euch ganz schnell Einnahmen, weil Sponsoren euch den Rücken kehren. Wenn das Sponsoring Imagegründe abseits vom sportlichen Erfolg hat, ist eine langfristige Kooperation sehr wahrscheinlich. Vermeidet aber, in eine zu starke Abhängigkeit zu kommen, weil dann zusätzlich die Gefahr besteht, dass der Sponsor Einfluss auf das Tagesgeschäft nimmt. An diesen Aussagen sieht man auch schon, dass Sponsoring als Zubrot gesehen werden sollte.

 

Abschließend bleibt zu sagen, dass ihr natürlich nicht sofort in einer Krise seid, wenn ihr ein oder zwei Warnsignale aus diesem Beitrag bei euch im Verein erkannt habt. Wichtig ist aber, sich damit zu beschäftigen und diese Probleme nicht zu ignorieren, denn ungelöste Risiken können sich mit der Zeit mehren und machen dann die Lösung einer möglichen Krise deutlich schwieriger.

Im Podcast sind wir in den letzten 10 Minuten auch noch auf das Thema eingegangen, wie die Finanzentwicklung nach Corona aussehen könnte. Hier werden die im Beitrag genannten Ertragsarten, noch einmal kurz in den aktuellen Kontext gesetzt. Falls dich das interessieren sollte oder du eine noch ausführlichere Beschreibung der Krisenursachen haben möchtest, höre in die Podcastfolge rein. In der Folge analysieren wir die Theorie dieses Beitrages auch an einem Beispielverein.

Wir hoffen, dass du aus diesem Beitrag viel mitnehmen konntest. Falls du Fragen oder Anregungen hast, schreib uns gern eine E-Mail. Wir würden uns freuen, wenn du uns weiterempfehlen würdest, wenn du unseren Inhalt nützlich findest.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)

So gelingt Integration im Verein

So gelingt Integration im Verein

Integration

Beispiele, Konfliktlösung und Umsetzung

 

Integration ist eines der meist diskutierten Themen in der Gesellschaft. Die Vereinslandschaft wird dabei als eine der Stützen für eine gelungene Integration gesehen. Das dies aber für viele Ehrenamtler im Verein eine große Herausforderung ist, die auch häufiger scheitert, wird von der Gesellschaft häufig übersehen. Damit du und dein Verein aber zumindest einen ersten Überblick bekommst, was beim Thema Integration alles zu beachten ist, haben wir uns in den Podcast Roy Gündel eingeladen. Er ist Leiter des Fachbereichs Integration und Sport/soziale Arbeit beim LSB Niedersachsen. Der Beitrag ist eine Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte des Interviews.

Grundsätzlich hat das Thema Integration spätestens seit der Flüchtlingskrise 2016 stark an Bedeutung gewonnen. Aber bereits in den letzten 10 bis 20 Jahren hat sich durch mehrere Liberalisierungsschübe gesellschaftlich als auch im Sport extrem viel getan. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die zunehmende Globalisierung und der damit weltweit zunehmenden Migration.
Wieso Vereine beim Integration eine so große Rolle spielen liegt in einer ihrer originären Grundfunktionen, nämlich starke gesellschaftliche Bindungskraft zu erzeugen, begründet. Diese soll auch bei zunehmender Migration weiterhin bestehen bleiben. Dafür muss man sich aber den veränderten Bedingungen stellen und sich mit diesen beschäftigen. In vielen Vereinen ist das Thema einer diverseren Gesellschaft bereits angekommen. Die erfolgreiche Integration von Migranten gelingt aber besonders gut, wenn man dieses Thema versucht bewusst zu steuern. Hier beginnt dann auch die Unterstützung durch den jeweiligen LSB.

Integration und Sportvereine – Die Datenlage

Bevor wir jetzt aber im Detail darauf eingehen, schauen wir uns erst einmal die Datenlage zum Thema Integration und Sportvereine an. Denn da stellt man recht schnell fest, es ist gar nicht so einfach. Da die Vereine (bewusst) keine Umfragen vom LSB zum Thema „Migrationshintergrund der Mitglieder, etc.“ gestellt bekommen, gibt es keine Datenbasis, womit nähere Untersuchungen möglich sind. Eine aussagekräftige Studie kommt hingegegen vom Bundesamt für Integration. Dieses hat ermittelt, wie die Bevölkerungsstruktur von Sportvereinen im Vergleicht zur Gesamtbevölkerung ist. Dabei kam unter anderem heraus, dass 70% aller Kinder auch Mitglied im Sportverein sind, bei Kindern mit Migrationshintergrund sind es nur 55%. Weitere Ergebnisse waren z.B. je schwieriger die soziale Situation ist, desto geringer ist der Organisationsgrad im Verein – auch dies trifft auf Personen mit Migrationsgrund häufiger zu. Aber auch die Herkunft ist entscheidend. Während man bei Personen aus den ehemaligen europäischen Ostblockstaaten keine nennenswerten Differenzen zu Menschen aus Deutschland findet, sind z.B. Mädchen mit türkischen Wurzeln in Sportvereinen stark unterrepräsentiert (16%). Ziel muss es aus Sicht des LSBs sein diese Unterschiede zu verringern.

Erschwerend bei solchen Umfragen kommt noch hinzu, dass jede Person auch eine unterschiedliche Meinung hat, was Integration eigentlich ist. Es gibt grundsätzlich mehrere Perspektiven und das „eine“ Konzept gibt es nicht. Der LSB sieht unter dem Begriff einen „fortwährenden Aushandlungsprozess mit dem Ziel der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen über soziale und kulturelle Unterschiede hinweg“. Das grundsätzliche Problem hinter dem Begriff ist, dass Menschen die zusammengebracht werden sollen, über diesen Begriff wieder in Schubladen gesteckt werden. Dabei handelt es sich meist immer um Fremdzuschreibungen – andere Menschen schreiben einer Person einen Migrationshintergrund zu, obwohl diese selber das vielleicht gar nicht so empfindet. Ein weiteres Problem ist die Übertonung der Feststellung des Migrationshintergrunds bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Unterschiede in den verschiedenen Gruppen der Personen mit Migrationshintergrund. Deswegen möchte der LSB vor allem am gemeinsamen „Wir“ der Vereinsmitglieder arbeiten. Allerdings stößt auch der LSB dabei an Grenzen. Auch wenn er versucht Pauschalisierungen zu vermeiden, muss er z.B. bei der Verteilung von Fördermitteln durchaus selber wieder auf die Schuladen zurückgreifen, um Gruppen entsprechend zu bestimmen. Roy Gündel ist es aber wichtig zu betonen, dass die meisten Fragen bzw. Probleme nicht kultureller Natur sondern sozialer Natur sind.

Beispiele für erfolgreiche Integrationsprojekte

Als gute Beispiele für gelungene Integrationsarbeit wurden ein paar im Podcast besprochen. Kurzfristige Projekte wurden sicherlich 15/16 im Zuge der Flüchtlingskrise durch diverse Vereine durchgeführt. Die Turnhallen wurden damals als Notunterkünfte umfunktioniert und die Mitglieder aus den Vereinen, die nicht mehr ihrem Sport nachgehen konnten, haben dann niederschwellige Sportangebote für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Das hat das Ankommen sicherlich für viele erleichtert.
Um langfristig erfolgreiche Integrationsarbeit im Sportverein zu leisten, sind allerdings einige Dinge zu beachten. Als Ausgangsbasis ist wichtig, dass die Vereine versuchen müssen, dass Menschen aus anderen Ländern auf Augenhöhe mitdiskutieren, entscheiden und ihre Bedürfnisse artikulieren können. Das bedeutet z.B. auch, dass man immigrierten Menschen die Möglichkeit geben sollte, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Soccer-Referee-Coach“. Ursprung des Projektes war das Problem, dass etwa 50 geflüchtete Personen gleichzeitig auf den Fußballplätzen des Vereins spielen wollten. Das gab natürlich erwartungsgemäß Probleme in der Trainingsleitung. Die Idee war dann, auch aufgrund des personellen Bedarfs und der sprachlichen Barriere, dass Personen aus der Gruppe selbst zu Trainern ausgebildet werden sollten. Jetzt gibt es allerdings das Problem, dass die klassische Lizenzausbildung nur zu absolvieren ist, wenn du man bereits gute Sprachkenntnisse hat. Deswegen war die Lösung eine niederschwellige Qualifizierung zu ermöglichen. Diese liegt zwar inhaltlich unter den offiziellen Lizenzen, aber befähigt die jeweilige Person Gruppen entsprechend zu leiten. Am Ende wurde das Ziel, dass Geflüchtete andere Geflüchtete trainieren erreicht.

Doch es gibt beim Thema Integration auch einige Hindernisse, welche du und dein Verein beachten solltest. Dazu gehört es, dass du dir erst einmal die Frage stellst, welche Konflikte gibt es überhaupt bzw. kann es geben? Ein Punkt an dem man als eine Person, die mit dem deutschen Vereinswesen aufgewachsen ist, vielleicht gar nicht denkt, ist das Vereinswesen selber. Es gibt kaum Länder auf der Welt, welche eine vergleichbare Vereinsstruktur in Aufbau und Organisation besitzen, wie wir in Deutschland. Dies muss man aber wissen, wenn man versucht, Personen aus anderen Ländern für seinen Verein zu gewinnen. Hier muss man die Ansprache entsprechend anpassen, man muss also Wege finden diese Menschen zu erreichen. Dies geht am einfachsten, wenn man sich mit Leuten zusammensetzt, welche Profis im Bereich der Integration sind und von ihren Erfahrungen lernt. Das können z.B. Quartiersmanager, Personen aus dem Jugendzentrum oder aus Schulen sein.
Der LSB unterstützt bei der Ansprache durch Seminare, um die interkulturelle Kompetenz zu erhöhen, oder durch hauptamtliche Unterstützung der ehrenamtlichen Vereine. So kann das das Ehrenamt z.B. von den breiten Netzwerken profitieren und mit den entsprechenden Integrationsprofis aus der entsprechenden Stadt zusammengebracht werden. Diese wissen, wie man die jeweilige Zielgruppe anspricht. Im Anschluss müssen sich die Vereine nur noch entsprechend gegenüber der Zielgruppe präsentieren. Hier gibt es dann ggf. auch Bezuschussungen vom LSB.

Konflikte – meistens liegt es nur am Blickwinkel

Das Thema Integration und die Konflikte, welche dabei auftreten können, sind wahrscheinlich vielen bekannt. Doch häufig muss man sich einmal selbst hinterfragen, ob die Beweggründe, die zu dem Konflikt führen, überhaupt berechtigt sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist das „Schwimmen von Frauen in geschützten Räumen“. Vereine, die das umgesetzt haben, berichten immer wieder von Beschwerden. Doch schauen wir uns einmal an, was die Gründe dafür sind, warum Menschen dieses Angebot wahrnehmen:

  • Die Teilnehmerinnen haben ein Schamgefühl, weil sie noch nicht schwimmen können und dieses jetzt lernen wollen.
  • Die Schönheitsideale sind andere, deswegen wollen sie nur unter Frauen schwimmen.
  • Die Teilnehmerinnen haben Angst vor dem Wasser z.B. wenn sie durch eine Flucht über das Mittelmeer traumatisiert sind.
  • Es handelt sich um patriarchische Familienstrukturen mit dem entsprechenden Rollenbild der Frau.

Wenn man ehrlich ist, ist eigentlich nur der letzte Punkt wirklich konfliktreich. Hier könnte man sagen, dass die Vereine Diskriminierung unterstützen. Allerdings muss man auch ehrlich sein – was ist denn die Alternative? Deswegen wäre auch dieser Punkt aus LSB-Sicht keine Desintegration, weil man damit zumindest verhindert, dass Parallelstrukturen geschaffen werden.

Wir hatten zu Beginn des Beitrages bereits geschrieben, dass man alle Menschen die Möglichkeit geben soll, ihre Bedürfnisse und Meinungen auf Augenhöhe zu artikulieren. Nur so kann man Hierarchien abbauen. Wer aber denkt, dass mit diesem Weg keine Konflikte mehr entstehen, der täuscht sich. Denn durch die Möglichkeit der Migranten Bedürfnisse zu artikulieren, werden neue Konflikte entstehen. Das Ziel muss dann sein, solche Konflikte im Verein auch austragen zu können.

Integration umsetzen

Vereine sollten es sich leisten können, Fehler machen zu, frei nach dem Motto: „Praxis ohne Theorie ist immer noch besser als Theorie ohne Praxis.“ Gerade bei der Integrationsarbeit sollte man Dinge einfach ausprobieren. Hierfür kann es durch den LSB auch finanzielle Unterstützung geben, denn grundsätzlich hat der Vereinssport ein hohes Potential für erfolgreiche Integration. Die Migranten, welche in den Verein kommen wollen, vereint mit den bisherigen Mitgliedern ein gemeinsames Interesse zur Sportart. Zum anderen sind bei vielen Sportarten die Regeln universell, Sprachbarrieren können so überwunden werden. Das sind auf jeden Fall gute Voraussetzungen.
Allerdings muss auch den Vereinen die Grenzen bewusst sein – jeder kann seinen Beitrag leisten, aber am Ende sind nicht die Vereine dafür verantwortlich die gesellschaftlichen Missstände zu lösen. Der Fokus muss auf Mitgliederentwicklung, ehrenamtliches Engagement und Positionierung gelegt werden.

Wenn dein Verein plant das Thema Integration mehr bei sich in den Fokus zu nehmen oder damit erstmalig beginnen will, möchten wir Dir diese sechs Tipps mit an die Hand geben:

  1. Einfach anfangen, aber nicht gleich die ganze Welt retten wollen. Der Weg entsteht oft beim Gehen.
  2. Klärt das Selbstverständnis im Verein – Warum wollen wir uns dem Thema widmen? Was ist unsere Motivation? Was sind unsere Ziele? Was ist unser Rahmen?
  3. Hinterfrage die eigenen Strukturen – Gibt es bei uns im Verein unsichtbare Hemmschwellen, Angebote oder Strukturen, die Menschen ausschließen? Es kann also z.B. sein, dass die Angebotspalette einfach nicht ausreichend ist für Migranten (z.B. in Deutschland eher unpopulärere Sportarten wie Ringen oder Cricket sind in anderen Ländern sehr beliebt).
  4. Wir sollten Kompetenzen bündeln und erweitern. Das bedeutet, arbeite mit Profis zusammen, um deine Ansprachewege zu überprüfen und zu verbessern. Es gibt immer Menschen, die sich ehrenamtlich und hauptamtlich mit Integrationsarbeit beschäftigen. So eignet man sich langfristig (neben Fortbildungen) Know-How an.
  5. Versuche immer die Kommunikation auf Augenhöhe zu führen. Ein häufiger Fehler ist, dass man denkt, man weiß was andere Menschen brauchen. Mit diesem Ansatz scheitern aber häufig gut gemeinte Projekte. Deswegen immer mit den Menschen die reale Bedarfslage abklären.
  6. Gelassen bleiben! Das Thema Integration wird häufig emotional geführt, mit eigener Meinung aber auch eigener politischer Haltung. Das gehört zu einer diversen Gesellschaft dazu. Aber auch wenn es Dissens gibt, sollte man einfach gelassen bleiben.

Fördermittel im Bereich Integration

Die Fördermittel unterscheiden sich zwischen den einzelnen Landessportbünden nur geringfügig. Wir zeigen euch hier die Möglichkeiten beim LSB Niedersachsen auf. Grundsätzlich hängt die entsprechende Förderung stark von der Idee des Vereins ab und der LSB reagiert darauf mit einer möglichst breiten Palette. Etwas klassisches ist die Initiierung eines neuen Sportangebotes bzw. einer neuen Sportart Im Verein. Dies kann aber auch als Schul-AG oder in Zusammenarbeit mit einem Jugendclub erfolgen. Hier kannst du einfach einen Antrag für eine pauschale Starthilfe stellen. Diese 1.000 Euro für die ersten 12 Monate gibt es recht unbürokratisch.
Genauso fördert der LSB aber auch Veranstaltungen in diesem Bereich oder wie oben schon beschrieben auch die Kompetenzförderung von Geflüchteten, welche z.B. Übungsleiter werden wollen. Anteilsfinanzierungen kann es darüber hinaus auch bei umfangreicheren Projekten geben. Grundsätzlich empfiehlt der LSB, dass man, bevor man etwas startet, gemeinsam draufschauen sollte, zum einem um die ideale Förderung zu finden, zum anderen um auch die Netzwerke zur Verfügung stellen zu können. Und keine Sorge nicht jeder Verein muss Integration zu seiner neuen Kernkompetenz ernennen. Hier gibt es bisher auch nur eine überschaubare Anzahl in Niedersachsen, welche als Stützpunktvereine im Programm „Integration durch Sport“ aufgehangen sind.

Bei weiteren Fragen zum Thema Integration wendest du dich am besten an den Ansprechpartner beim jeweiligen LSB. Dieser kann dich auch gerne an weitere Experten vermitteln. Wenn du uns gerne von deinen Erfahrungen beim Thema Integration oder von eurem Vereinsprojekt erzählen möchtest, sende uns gerne eine E-Mail an info@vereinsstrategen.de. Es wird zu dem Thema noch zwei weitere Folgen bzw. Beiträge geben. Wir hoffen du konntest aus diesem Beitrag viel mitnehmen und würden uns freuen, wenn du unseren Podcast abonnierst

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)

 

Der Engagement-Verein – zahlen deine Mitglieder mit Geld oder Zeit?

Der Engagement-Verein – zahlen deine Mitglieder mit Geld oder Zeit?

Ehrenamt

Verein anders gedacht

 

In diesem Beitrag geht es um einen fast schon revolutionären, wenn auch einfachen Weg, seine Mitglieder für ein Engagement im Verein zu begeistern. Wieso lassen wir sie nicht mal mit ihrem Engagement ihren Mitgliedsbeitrag bezahlen? Dafür stand den Vereinsstrategen Marco Lutz im Podcast-Interview zur Verfügung und erzählte von der Gründungsidee und der praktischen Umsetzung des Basketballvereins LINDEN DUDES. Marco Lutz ist seit Jahren im Ehrenamt engagiert und arbeitet hauptberuflich als Leiter des Bereiches Bildung beim LSB Niedersachsen. Der Beitrag stellt eine Zusammenfassung des ausführlicheren Podcast-Interviews dar.

Der Beginn und die Rahmenbedingungen

Der Gründung geht darauf zurück, dass mehrere Freunde nach Hannover umgezogen sind und zusammen einfach Lust hatten sich einmal die Woche zum Basketballspielen zu treffen. Doch durch den steigenden Zulauf an neuen Personen verfestigte sich die Idee, sich einem Verein anzuschließen und regelmäßig auch am Spielbetrieb teilzunehmen. Doch bereits nach kurzer Zeit im Verein hatten die Mitglieder der Basketballabteilung eine eigene Ideen (durch ihren Background im Bereich Ehrenamt), wie man Verein auch denken kann. Dies konnten sie damals in ihrer Abteilung aber nicht umsetzten. Deswegen entschieden sie sich einen neuen Verein zu gründen – die Linden Dudes waren geboren. Die Idee war den modernen Lifestyle in einen Verein zu tragen, angefangen beim sicherlich eher ungewöhnlichen Vereinsnamen, aber im Schwerpunkt versehen mit dem Ansatz ein Engagement-Verein zu sein.
Die Idee hinter dem Grundsatz des Vereins ist es, dass die „Arbeitslast“ bzw. „Engagementlast“ auf viele Schultern unter den Vereinsmitgliedern verteilt wird. In vielen Verein tragen meist wenige Schultern eine hohe Last und die einzelnen Mitgliedern wissen nicht, was im Hintergrund passiert. Deswegen sollte bei den Linden Dudes möglichst jedes Mitglied eine Engagementaufgabe übernehmen, unter der Berücksichtigung der jeweiligen Kompetenzen und Stärken. Jedes Mitglied soll so direkt am Vereinserfolg durch seine Arbeit beteiligt sein. Dafür muss man die Mitglieder aber auch direkt ansprechen, um sie von einem Engagement zu überzeugen und um ihnen zu erklären, wie ein Verein funktioniert und das es sich dabei eigentlich um eine Solidargemeinschaft handelt. Dafür gibt es bei den Linden Dudes einen eigenen Engagementbetreuer. Ein weiterer Baustein ist z.B. auch die Mitgliederversammlung, die nicht in ihrer klassischen Art interpretiert, sondern mehr als Workshop gesehen wird, wo man sich über die Vereinsentwicklung aktiv austauscht.

Das Dudes-Engagement-Credit-Point-System

Die Grundidee für dieses System entstand nach einem DOSB-Fachvortrag. Die Grundüberlegung war – Wie kann man Ehrenamtsarbeit noch mehr systematisieren, in ein neues Konzept verpacken und dafür sorgen, dass Leute, die sich bisher nicht engagieren, es am Ende doch tun.
Zu Beginn wurde überlegt, wie viel Engagementarbeit ist denn überhaupt in einem Verein enthalten und welche Aufgaben gibt es eigentlich. Als dies dann analysiert war, kam man zu der Überzeugung, dass es zwei Beitragsformen im Verein gibt:

  • Der klassische monetäre Beitrag
  • Der Beitrag, den ich als Engagement bzw. im Ehrenamt leiste

Schlussendlich kam zu der entscheidenen Erkenntnis, dass jedes Mitglied eigentlich aus beiden Welten einen Beitrag leisten müsste. Der Engagementbeitrag wiederum ist noch einmal aufgeteilt in zwei Bereiche. Den Beitrag, den ich an das Team leisten muss (blaue Punkte), und den, den ich an die Solidargemeinschaft leisten muss (orange Punkte).
Schauen wir uns das Bespielhaft mal beim Trainer an. Der Trainer möchte Talente entwickeln. Was er nicht möchte, ist die Organisation der Fahrten oder sich um die Pressearbeit zu kümmern. Deswegen entschied man sich, diese aber anfallenden Aufgaben auf das Team zu übertragen. Das heißt z.B. ein Spieler kümmert sich um die Pressearbeit und einer um das Waschen der Trikots. Aber natürlich sind nicht alle Aufgaben gleich zu bewerten. Die ehrenamtliche Tätigkeit als Trainer ist höher einzuschätzen, als die für das Trikotwaschen. Das heißt für den Trainerjob gibt es mehr blaue Punkte. Dann gibt es noch die vereinsübergreifenden Aufgaben für die Solidargemeinschaft z.B. Protokoll schreiben oder die Organisation von Jahreshauptversammlungen.
Am Ende des Jahres hat man als Mitglied dann eine bestimmte Anzahl an blauen und orangen Punkten gesammelt. Diese Anzahl kann über oder unter der persönlichen Zielmarke sein. Die Zielmarke, welche vorher festgelegt wurde, hängt dabei vor allem von der persönlichen Lebenssituation (z.B. Student, Familie mit kleinen Kindern, Pflege von Familienangehörigen) ab. Die Punkte werden auf ein Mitgliederkonto gut geschrieben. Wenn man seine Zielmarke übererfüllt hat, kann man diese ins nächste Jahr mitnehmen bzw. ansparen für Zeiten, wo man weniger engagiert sein kann. Wenn man die Zielmarke nicht erfüllt, muss man die nicht erfüllten Engagementpunkte monetär nachzahlen.
Die Wertung einer Aufgabe erfolgt nach dem Umfang und der Wichtigkeit für den Verein. Schiedsrichtertätigkeiten sind z.B. recht hoch gewertet, weil es eine Aufgabe ist, die nicht so viele Menschen machen wollen. Durch diese Steuerungsmaßnahme fällt es den Linden Dudes aber recht leicht, neue Schiedsrichter zu gewinnen.
Grundsätzlich muss jedes Mitglied 35 Punkte pro Jahr machen (unter Brücksichtigung der persönlichen Lebensumstände). Jeder Punkt kostet das Mitglied, wenn er nicht erfüllt wurde am Jahresende, 10 Euro in Form eines Solidarbeitrages. Was es aktuell noch nicht gibt und eine Weiterentwicklung des bestehenden Systems wäre, ist die Kopplung des Punktesystem mit dem Mitgliedsbeitrag. Bei dieser Idee soll der klassische Mitgliedsbeitrag gering sein und gekoppelt an die Engagegementleistung. Auf der anderen Seite würde es dann zusätzlich einen Dienstleistungsbeitrag geben, welcher dich von allen Engagementleistungen entlastet, aber deutlich teurer wäre. Dieses Geld könnte man dann nutzen, um z.B. studentische Übungsleiter zu bezahlen. So hätte jedes Mitglied zu Beginn eines Jahres die Möglichkeit seinen Beitrag selber festzulegen. Aktuell ist es bei den Linden Dudes noch so, dass keiner eine Aufwandsentschädigung bekommt, außer Menschen, die es besonders brauchen (Schüler, Studenten).

Freiwilligenmanagement

Am Ende ist es aber nicht nur wichtig, eine Punktesystem einzuführen, sondern vor allem ein gutes Freiwilligenmanagementsystem anzubieten. Dafür müssen aber die Rahmenbedigungen passen. Die Personen müssen gut eingearbeitet, gefördert und auch unterstützt werden. Die Linden Dudes arbeiten aber auch mit Belohnungen für Engagierte – so gibt es z.B. Events im Verein. An denen kann man nur teilnehmen, wenn man sich vorher entsprechend engagiert hat. Andere Maßnahmen sind zum Beispiel, dass die Trainer mit dem entsprechenden Equipment ausgestattet werden oder es regelmäßig interne Fortbildungen gibt.
Der Mitgliedsantrag bei den Linden Dudes ist sieben Seiten lang. In diesem steht eine Engagementphilosophie, eine Abfrage der Ehrenamtserfahrung im Verein, was du gerne machen möchtest und wo deine Kompetenzen liegen. Dies gibt dem Verein die Möglichkeit ungenutzte Potentiale bei seinen Ehrenamtlichen aufzudecken. Wenn darüber hinaus Potentiale oder Ideen entdeckt werden, welche nicht im Engagementkatalog vorgesehen sind, dann muss (bei Sinnhaftigkeit) der Verein auch so flexibel sein, die Umsetzung zu ermöglichen.

Punkte festlegen

Die ursprüngliche Festlegung der Punkte erfolgte durch eine so genannte Engagementkomission, welche aus Personen aus dem Verein bestand. Darüber hinaus gibt es einen Enagagementbeauftragten. Dieser überwacht das Creditpointsystem und hält den Punktestand der einzelnen Mitglieder fest. Die laufende Weiterentwicklung, Prüfung bzw. Abänderung der Punktvergabe für Aufgaben nimmt der Vorstand meist aller 2 Jahre auf seiner Klausurtagung vor. Als Diskussionsforum wird hierfür die Mitgliederversammlung genutzt. Die Entwicklung so eines Systems ist also ein laufender Prozesses. Was den Linden Dudes natürlich geholfen hat, war ihre Vereinsneugründung, womit alle Strukturen neu aufgesetzt werden konnten. Wenn man dieses Konzept bei bestehenden Vereinen umsetzen möchte, ist dies möglich, aber mit weiteren Herausforderungen versehen. Auf jeden Fall kann die Umsetzung eines solchen Systems nur Schritt für Schritt erfolgen.

Wie gelingt die Umsetzung?

Neben dem „Schritt für Schritt gehen“ sind noch weitere Kriterien für das Gelingen eines solchen Projektes entscheidend:

  • Dialog mit allen Beteiligten im Verein
  • Autokratische Vereinsführung vermeiden
  • Klare Philosophieentwicklung, am besten mit externer Begleitung
  • Priorisierungen vornehmen und regelmäßige Reflektion im Verein
  • Beachtung des Engagementlebenssykluses

 Abschließend sei noch erwähnt, dass die Umsetzung eines Engagementvereins natürlich auch interessante Förderungsmöglichkeiten durch die Sportbünde ermöglicht. Für mehr Details empfehlen wir Dir natürlich das Hören unserer Podcast-Folge. Bei Fragen zur Umsetzung kannst du uns gerne eine E-Mail an info@vereinsstrategen.de senden oder uns in unseren Social-Media-Kanälen kontaktieren.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)

Deine Checkliste für mehr Ehrenamtler

Deine Checkliste für mehr Ehrenamtler

Ehrenamtsgewinnung

Vier elementare Maßnahmen

 

Im heutigen Beitrag wollen wir Dir vier Punkte präsentieren, welche du beachten solltest, wenn du Ehrenamtliche für deinen Verein gewinnen willst. Einige wenige Inhalte haben, wir bereits in anderen Beiträgen erwähnt, wollen sie hier aber noch einmal kompakt zusammenfassen und in ihrer Ganzheitlichkeit wirken lassen.
Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr verändert. Die gefühlte Zeitknappheit und die gesteigerte Mobilität (z.B. Studium, Jobwechsel) der Menschen sind dabei für Vereine besonders entscheidend. Dazu kommt, dass unsere Gesellschaft immer mehr Dinge anbietet, welche die Menschen in ihrer knappen Zeit auch intensiv konsumieren möchten. So wird ein Verein zunehmend wie ein Fitnessstudio gesehen – als reiner Dienstleister. Man zahlt seinen Betrag und kann dann Sport konsumieren. Aber unser Ziel als Vereinsstrategen muss sein, dass wir aus dieser Sicht ausbrechen und neue Personen für ein Ehrenamt gewinnen wollen.

Grundsätzlich gibt es dafür zwei Strategien, die wir hier vorstellen wollen für deinen Verein:

  • Du suchst dir Leute, die schon in deinem Verein Mitglied sind, sich aber bisher nicht engagieren. Das ist besonders gut, wenn das gesuchte Aufgabenprofil eine gewisse Vereinskenntnis verlangt. Bsp.: Sportwart für Volleyball
  • Du kannst dir aber auch Leute suchen, die nicht in deinem Verein sind und nichts mit der bisherigen Vereinsarbeit zu tun haben. Das bietet sich an, wenn neue Kenntnisse und Fähigkeiten gebraucht werden, die bei dir im Verein so nicht vorhanden sind. Bsp.: Programmierer für eine Vereins-App oder neue Übungsleiter, weil du eine Abteilung eröffnen möchtest

Wichtig ist nur, wenn du externe Person ansprichst, solltest du ihnen wirklich gute Argumente liefern, warum sie sich auch ehrenamtlich engagieren sollten. Deswegen macht es aus unserer Sicht auch Sinn, erst einmal zu schauen, was ist vereinsintern möglich und erst im zweiten Schritt den Blick auf Externe zu lenken.
Neben diesen beiden Herangehensweisen gibt es aus unserer Sicht vier elementare Dinge, die du beachten solltest und welche in den der modernen Arbeits- und Lebenswelt unerlässlich sind, um Ehrenamtler zu gewinnen.

1. Gute Rahmenbedingungen schaffen

Die Rahmenbedingungen in deinem Verein müssen für die Freiwilligen stimmen und den individuellen Anforderungen des Einzelnen entsprechen. Das klingt vielleicht im ersten Moment etwas kompliziert, weil du kannst es ja nicht jedem Recht machen. Aber ob du es glaubst oder nicht, die Bedürfnisse sind zum Großteil deckungsgleich bei den Personen. Du musst natürlich ein paar Sachen beachten, damit deine Ehrenamtlichen am Ende auch glücklich sind. Aber was bedeutet das konkret?

– Das Thema „Wertschätzung zeigen“ für die geleistete Arbeit des Ehrenamtlers ist essentiell. Das solltest du sowohl im Verein selber leben (Innenverhältnis), als auch in deiner Öffentlichkeitsarbeit nach außen darstellen. Bedenke, dass Wertschätzung das Gut ist, was mit Geld nicht aufzuwiegen ist, und was vielen Ehrenamtlichen bei ihrer beruflichen Arbeit fehlt.
– Dazu gehört auch, dass die Leute kein eigenes Geld für den Verein mitbringen sollten. Sie spenden immerhin schon ihre Zeit für dich und können vielleicht auch eine Entschädigung von dir erwarten. Überlege dir einfach mal, wie teuer wäre es denn, wenn du die Leistung extern einkaufen müsstest?
– Weiterhin wichtig ist die Transparenz im Verein, was man auch als offenen Kommunikationskultur bezeichnen könnte. Es ist immer klar, wer macht im Verein gerade welche Aufgabe und alle Personen reden offen miteinander über Probleme. Nur so kannst du den Spaß für die Helfer erhalten.
Im Beitrag „Was du Ehrenamtlern bieten solltest“ haben wir dieses Thema noch einmal deutlich ausführlicher behandelt.

2. Persönliche Ansprache prüfen

Der zweite Punkt ist die konkrete und direkte persönliche Ansprache. Das ist deutlich besser, als wenn du jedes Mal E-Mails an einen Verteiler schickst oder in einer What´s-App-Gruppe fragst, wer einem helfen kann. Seien wir mal ehrlich, wann hast du das letzte Mal auf so etwas geantwortet? Die Freiwilligen wollen ein Stück weit das Gefühl bekommen, dass sie und zwar genau sie gebraucht werden. Deswegen ist die persönliche Ansprache zu bevorzugen. Überlege dir daher, welchen Kommunikationskanal du wählst und wie du die Mitglieder darüber ansprichst. Ganz altmodisch könntest du natürlich einen Brief schreiben. Oder du nutzt einen moderne Messenger-Dienst oder eine App. Je nachdem, was zu deinen Mitgliedern am besten passt, musst du vielleicht auch unterschiedliche Kanäle benutzen. Es gibt also nicht die Lösung und den Kanal, den wir hier empfehlen können. Dazu ist dein Verein zu individuell und deine Umgebung zu speziell.
Allerdings kann man sagen, Helfermanagement ist zeitaufwendig und daher braucht es in deinem Verein auch einen Zuständigen, der sich am besten nur um dieses Beziehungsmanagement mit deinen Ehrenamtlichen kümmert. Dieser sollte dann auch eine kleine Helferdatenbank pflegen, wo die aktivsten Mitglieder mit ihren Fähigkeiten erfasst sind. Diese können dich unterstützen, um dein Vereinsziel zu erreichen. Am Ende sind diese aktiven Mitglieder doch eigentlich die wertvollsten, weil sie den Verein am Laufen halten. Nimm dir daher auch die Zeit, die neuen Engagierten kennenzulernen, um ihre individuellen Bedürfnisse herauszufinden und passgenaue Engagementangebote für sie zu schaffen.

3. Flexible Engagementangebote schaffen

Die flexiblen Engagementangebote sind der dritte Punkt. Wir haben schon über Projekte wie das J-Team für Jugendliche berichtet (Junge Ehrenamtler und das J-Team). Aber wie wäre es denn zusätzlich mit einem S-Team, also ein Team, welches aus Senioren besteht. Die Idee hinter dieser Arbeitsform ist, dass diese Teams eigenverantwortlich agil in Gruppen arbeiten und nur durch einen Mentor entsprechend unterstützt werden. Zum Beispiel könnten Senioren eine Projektgruppe machen zum Thema Gesundheitssport, um selber das Angebot aufzubauen, was sie sich wünschen. Oder es gibt eine eigene Technikgruppe, wo Senioren sich austauschen können und man prüft, wie man möglichst niederschwellige digitale Angebote für Senioren schafft.
Die Idee der Projekte ist es, Themenschwerpunkte zu bearbeiten. Die Mitarbeit ist für alle Interessierten offen, auch für Personen außerhalb des Vereins. Die Projekte haben dabei, wie wir es aus dem agilen Projektmanagement kennen (SRUM-Methode im Verein) einen klar definierten Anfangs- und Endpunkt. Eine Idee für ein solches Projekt wäre beispielsweise, dass man eine Kooperation mit einer Ganztagsschule eingeht. Dort könnte man eine AG gründen, um Vereinsthemen vorantreiben. So könnte eine E-Sports-Abteilung im Verein aufgebaut werden oder eine MTB-Strecke auf eurem Vereinsgelände entstehen. Interessierte Jugendliche hätten da garantiert Lust drauf, weil das Themen sind, die ihren Präferenzen entsprechen und sie später ggf. auch selber nutzen wollen.
Eine weitere Frage, die du dir stellen musst, ist: Kann man sich bei dir einmalig im Verein engagieren oder geht man gleich einen Bund fürs Leben ein, weil man sich einmal bei dir im Verein ehrenamtlich engagiert hat?

Die Lebenssituation bei den Mitgliedern ändert sich ständig. Einige Leute machen ihren Schulabschluss und gehen studieren in eine andere Stadt. Am Wochenende fahren sie dann in die Heimat, wollen sich im Verein, wo sie schon länger aktiv sind, weiter einbringen. Wie sollte man damit umgehen, schließlich ist dies keine leichte Situation für den Verein, wie auch für den Ehrenamtler? Viel besser wäre es doch für beide Seiten, wenn der Ehrenamtler gar nicht vor Ort sein muss, um deinen Verein zu unterstützen. Das Stichwort lautet digitale Medien. Wir würden empfehlen schaltet Leute für Sitzungen zum Beispiel virtuell hinzu, so sind alle daran beteiligt, um den Verein weiterzuentwickeln.
Dann gibt es natürlich auch noch Lebensphasen, wie Hausbau oder Familienplanung, wo sich auch die Bedürfnisse der Ehrenamtler verändern. Du solltest auch hier vorbereitet sein, um sie nicht zu verlieren. Eltern werden in den ersten Jahren definitiv weniger Zeit haben, um sich einzubringen. Hatten sie vorher eine ehrenamtliche Aufgabe, wirst du froh sein, wenn du zum Beispiel auf eine Stellvertreterregelung oder auch auf Teamlösungen zurückgreifen kannst, also quasi die Möglichkeit des Jobsharings nutzt. Der grundsätzliche Vorteil dieser Modelle ist, dass Aufgaben flexibel erledigt werden können und die Ehrenamtlichen können sich bei Bedarf ein bisschen zurückziehen, wenn sie einmal weniger Zeit haben. Und noch ganz wichtig bei dem Thema Familienplanung, den du immer bedenken solltet. Durch die Tatsache eine Familie zu sein, ziehen sich die Eltern durch Kinder auch mehr zurück in ihren eigenen privaten Bereich. Man geht nicht mehr weg, trifft weniger Freunde etc. Hier kann dein Verein ein guter sozialer Kontaktpunkt sein zu anderen Familien. Selbst wenn diese Eltern vielleicht 5 oder 6 Jahre oder länger sich nicht engagieren können, sind sie trotzdem sehr wertvoll für den Verein, weil sie zum einem Vereinmitglieder bleiben und zum anderen auch ihre Kinder an euren Verein heranführen, wenn sie zufrieden sind. Angebote direkt an Eltern gerichtet wie Babyschwimmen, Krabbelgruppe und Babyturnen, können dies unterstützen.
Und dann gibt es natürlich noch die letzte Phase, nämlich die des Renteneintritts. Das heißt, wir haben jemanden, dem seine sinnstiftende Arbeitsaufgabe von einem auf den anderen Tag entzogen wird. Aber gibt es da vielleicht Möglichkeiten in deinem Verein, dass er Aufgaben übernehmen kann? Man muss ja nicht jeden Rentner direkt zum Vorstandsmitglied machen. Die meisten wollen das nämlich gar nicht. Aber man kann sicherlich flexiblere Möglichkeiten schaffen, um Interessen und Fähigkeiten der Neurentner gewinnbringend für dich und für die verschiedenen Projektgruppen einzusetzen.
Egal in welchem Lebensabschnitt dein potentieller neuer Ehrenamtler ist, gestalte die Engagementangebote möglichst niederschwellig. Das heißt, du musst nicht gleich jemanden zum Trainer ernennen, es kann auch ausreichend sein jemanden zum Co-Trainer zu ernennen. Oder es gibt ein Mentoringprogramm für die neuen Übungsleiter und Trainer, damit diese erst einmal in die wichtigsten Grundlagen und Strukturen eingeführt werden. Darüber hinaus empfehlen wir auch immer eine Schnupper-Phase für neue Ehrenamtler. Du kannst es dir, wie eine Art Probezeit vorstellen, wo die Neulinge entscheiden können, ob die Aufgabe zu ihnen passt und ob sie ihnen Spaß machen. Damit nimmst du ihnen nämlich auch die Angst, dass sie sich sofort gebunden und von neuen Sachen überfordert fühlen könnten.

4. Modernes gemeinschaftliches Arbeiten ermöglichen

Der vierte Punkt betrifft die Förderung des gemeinschaftlichen und kollaborativen Arbeitens. Die Digitalisierung kann dir auch die Vereinsarbeit ein bisschen vereinfachen. Das geht ein Stück weit in die bereits beschriebene Richtung der Flexibilisierung, aber aus unserer Sicht sogar noch ein Stück weiter. Durch dieses gemeinschaftliche Arbeiten in Form von Videokonferenzen, über Cloud-Services oder über die Möglichkeit, dass Leute Social Media nutzen, gibt es neue Möglichkeiten der gemeinsamen Arbeit. Viele Arbeiten können dezentral erledigt werden und du schaffst somit Hürden für potentielle Ehrenamtliche ab. So können über einen Datenaustausch per Cloud alle Vereinsmietglieder auf dem neusten Stand bleiben und haben immer die aktuellsten Dokumente zur Verfügung.
Der zweite Aspekt sind die digitalen Teams und Projektgruppen, welche durch die Videokonferenzen ermöglicht werden. Wenn jemand zum Beispiel nicht vor Ort sein kann, aber trotzdem sein Know-How einbringen möchte, wäre diese Variante sicherlich sinnvoll. Projektmanagement-Tools wie zum Beispiel Slack oder Microsoft Teams machen die gesamte gezielte digitale Kommunikation einfacher und übersichtlicher. Es gibt auf dem Markt auch unzählige andere Tools.
Schlussendlich kommt man auch in Vereinen immer mehr zur Überzeugung, dass die Digitalisierung nicht mehr zu stoppen ist. Die erste Stufe der Digitalisierung haben die meisten Vereine schließlich schon hinter sich und viele erkennen dadurch auch die enormen Vorteile. Heute führt hoffentlich kein Kassenwart sein Kassenbuch noch mit Stift wie in den 80er Jahren, sondern vieles davon läuft online oder digital. Vereine stehen allerdings schon vor dem nächsten Schritt der Digitalisierung, auch wenn das Ganze ggf. noch nicht so für einen selber greifbar ist. Die jüngeren Engagierten wachsen mit der neuen Technik auf und sind daher zum Teil deutlich affiner dafür. Nutze das also und probiere einfach ein paar Sachen aus. Bedenke, was für Berufseinsteiger heute noch neu ist, ist in 5 Jahren bereits der Standard. Du solltest also diese Entwicklung nicht verschlafen.

Wir hoffen, dass wir Dir mit diesen vier Punkten Anregungen geben konnten, wie du die Gewinnung von Ehrenamtlichen in deinem Verein voranbringen kannst. Schreib uns gerne, wenn du Fragen hast oder uns von deiner persönlichen Erfolgsgeschichte erzählen möchtest. In zukünftigen Beiträgen werden wir dann auf einzelne Tools eingehen, welche du in deinem Verein zur Umsetzung der Ehrenamtsgewinnung einsetzen kannst.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)