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Vereinskonto bei der lokalen Bank – Sinnvoll oder nicht?

Vereinskonto bei der lokalen Bank – Sinnvoll oder nicht?

Finanzen

Lokale Banken sind auch Sponsoren

 

Wann wurde überhaupt die Entscheidung getroffen zur lokalen Sparkasse oder Volksbank zu gehen? Vor 15 oder 20 Jahren? Inzwischen erheben eure Bank aber für alles Gebühren – Geld auf dem Konto, Kontoauszüge, Überweisungen und es kommen immer neue Sachen dazu. Da kommt man als Verein bzw. Kassenwart natürlich ins Grübel, ob man im Verein nicht vielleicht einen kleinen Betrag einsparen kann, wenn man zu einer Online-Bank wechselt. Dass das vielleicht nur auf den ersten Blick eine gute Idee ist, besprechen wir in dieser Podcastepisode. Denn gerade Vereine können – wenn sie es richtig anstellen – mehr von ihrer Bank zurückerhalten, als sie jemals an Gebühren zahlen. Wir erklären euch, was bei Banken im Hintergrund passiert und wie ihr das für euch nutzen könnt.

Wir würden uns freuen, wenn du in den Podcast reinhören würdest. Bei Fragen oder Themenwünschen erreichst du uns unter info@vereinsstrategen.de.

Deine Vereinsstrategen

Wie sieht der digitale Verein der Zukunft aus?

Wie sieht der digitale Verein der Zukunft aus?

Digitalisierung

Die Digitalisierung der Vereine hat erst begonnen

 

Zusammen mit dem Co-Gründer und Geschäftsführer der Total-Fan-Sports GmbH Gregor Demmer wollen wir in zwei Episoden einmal über den digitalen Verein der Zukunft sprechen. Denn eines ist klar, eine digitale Transformation im Verein kommt nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis von jahrelanger stetiger Arbeit. Dabei hilft es natürlich ungemein, wenn das Ziel klar ist, wo man als Verein hin will. Man könnte also auch sagen – wie soll dein Verein in der Zukunft aussehen? Wir sprechen im Podcast deswegen darüber, was für Entwicklungen wir in der Vereinslandschaft auf die verschiedenen Herausforderungen erwarten. Einige Herausforderungen kennst du sicherlich auch aus deinen Verein. Dabei hat in vielen Bereichen natürlich auch die Digitalisierung als Querschnittsthema eine hohe Bedeutung. Doch auch beim Thema Digitalisierung gilt – was sollte man zuerst angehen, was sind Themen, wo Digitalisierung vielleicht gar nicht so wichtig ist und was sind Eintagsfliegen, die sich nicht durchsetzen werden? Wir werden werden im Podcast deswegen unter anderem folgende zentrale Fragen immer mit Bezug auf das Thema Digitalisierung beantworten:

  • Was sind die aktuellen Megatrends und wie wirken sich diese auf Vereine, den Sport und auf die Digitaliierung aus?
  • Wie gehe ich mit typischen Herausforderungen im Verein um, sei es nun die Sponsorensuche, die Mitgliedergewinnung oder das Ehrenamt? Wie kann Digitalisierung dabei vereinfachen und unterstützen?
  • Was sind mögliche Zukunftsszenarien für Vereine in einigen Jahren? Wo geht die Entwicklung hin?

Wir würden uns freuen, wenn du in den Podcast reinhören würdest. Wir vesprechen dir, dass es sich lohnt. Bei Fragen oder Themenwünschen erreichst du uns unter info@vereinsstrategen.de.

Deine Vereinsstrategen

Sportevents – Erfolgreich Sponsoren als Verein gewinnen

Sportevents – Erfolgreich Sponsoren als Verein gewinnen

Sponsoring

Erfolgreiche Vermarktung von Sportevents 

 

Ein großes Sportevent als Verein zu planen und am Ende auch durchzuführen, ist sicherlich eine herausfordernde aber auch spannende Tätigkeit für alle Ehrenamtlichen. Ein wichtiger Bereich, damit die Durchführung gelingen kann, ist die Erzielung von Sponsoringeinnahmen, um das Projekt überhaupt finanziell durchführen zu können. Wir wollen uns in diesem Beitrag einmal am Beispiel der BeachDays, welche der VfL Stade ins Leben gerufen hat, anschauen, wie man Sponsoren erfolgreich gewinnt. Dafür haben wir uns mit Philipp Tramm, die Person in den Podcast geholt, welche den Bereich Marketing und PR ehrenamtlich bei dem Event verantwortet. Dieser Beitrag stellt eine gekürzte Version des Podcastinterviews dar.

 

Ein Sportevent startet bei Null

Auf einer großen brach liegenden Fläche in der Innenstadt von Stade wurden 2019 die ersten BeachDays neun Tage lang auf sechs Spielfeldern ausgetragen. Das Event deckte dabei eine große Bandbreite an Leistungsklassen ab – von Einsteigern und Schülermannschaften bis hin zu den nordwestdeutschen Meisterschaften als Höhepunkt war alles dabei.
Die größte Herausforderung für alle ehrenamtlich Beteiligten stellte die Tatsache dar, dass es das Event bisher nicht gab. Alle Bestandteile des Events mussten deshalb erstmalig konzipiert und geplant werden. Wo bekomme ich den Sand her? Wie viele Tribünen machen Sinn? Wie viel Verpflegung braucht man für die Teilnehmer? Nachdem man das Konzept ausgearbeitet und erste Angebote eingeholt hatte, wurde klar, dass ein hoher fünfstelliger Betrag benötigt wurde, welcher über Sponsoring eingefahren werden musste. Dabei war es nie die Absicht, dass der Verein damit einen Überschuss erzielen wollte, sondern dieser Betrag stellte allein die kalkulierten Kosten dar.

Auch im Marketing musst quasi bei „Null“ angefangen werden. Natürlich kannte Philipp über sein eigenes Netzwerk ein oder zwei potentielle Sponsoren und auch durch andere Mitglieder im Verein gab es ein paar Kontakte. Neben der Tatsache, dass schnell klar wurde, dass Kaltakquise von Sponsoren auf jeden Fall notwendig sein wird, stand man vor der Herausforderung, den potentiellen Sponsoren erst einmal klar zu machen, was sie sich unter dem Event vorstellen können. Die wenigsten hatten schließlich Ahnung von Beachvolleyball. Um dieses Problem zu beheben, wurde ein Event- und Vermarktungskonzept erstellt.

 

Eventkonzept – Eine Grundvoraussetzung

Für das Turnier wurden vor allem mittelständische Unternehmen aus der Region angesprochen. Dabei war die Auswahl der potentiellen Sponsoren von drei Fragen begleitet:

  • Was möchte der Verein durchführen? – Es muss dem Sponsor klar gemacht werden, um was für ein Art von Event es sich handelt und in welcher Art und Weise es durchgeführt werden soll. Dementsprechend sollte vorher zumindest grob abgeprüft werden, ob er überhaupt empfänglich für die Idee sein könnte.
  • Was braucht der Verein dafür? Diese Frage ermittelt den Bedarf des Vereins. Dies umfasst Sachmittel, Dienstleistungen und die notwendigen finanziellen Mittel. Gerade im Bereich Sachmittel kann aber auch ein Sponsor unterstützen. So hat z.B. eine Baufirma einen guten Zugang zu Sand, welcher eine Grundvoraussetzung zur Durchführung dieses Turniers ist (siehe hierzu Barter-Deals).
  • Was hat der Sponsor davon? Natürlich werden jetzt die meisten sofort an Werbung oder Bekanntheit denken. Richtig, allerdings sind diese Assoziationen trotzdem zu kurz gedacht.

Grundsätzlich interessiert einen Partner im ersten Schritt natürlich, wer bei dem Event zuschaut, wer da mitmacht und mit wie vielen Teilnehmern er in Summe rechnen kann, denn er will im ersten Schritt die mögliche Zielgruppe kennen. Diese Daten und Fakten bei einer erstmaligen Austragung präsentieren zu können, ist herausfordernd aber auf keinen Fall unmöglich. Denn viele Informationen liegen auch so vor oder können besorgt werden. Bei den Profis weiß man ungefähr, welche Spieler antreten werden und welche Anziehungskraft eine Meisterschaft in anderen Städten hatte. Darüber hinaus weiß man, wie viele Schulturniere und Freizeitturniere es auf den sechs Plätzen geben wird. Gerade bei den Schulturnieren ist dann auch die Zielgruppe sehr genau planbar. Unsicherheit besteht eigentlich nur bei dem Punkt Zuschauerzuspruch. Aber auch hier kann man in anderen Städten in der Umgebung oder in Städten mit ähnlichen Events die Erfahrungswerte entsprechend sammeln. Vergleichspunkt war für den VfL Stade z.B. die nationale Beachvolleyballtour.

 

Kaltakquise – 20% Erfolgsquote ist möglich

Wie bereits erwähnt, war das Netzwerk zu klein, um auf Kaltakquise zu verzichten. Um herauszufinden, wer zum Turnier passen und auch entsprechend davon partizipieren könnte, ist vor allem gute Recherche notwendig. Also wer ist bei dem potentiellem Unternehmen der Ansprechpartner für das Marketing, wer ist Geschäftsführer? Bekomme ich irgendwo die Mailadresse oder besser die Telefonnummer für diese Person her, um sie zu kontaktieren? Selbst wenn man nur eine zentrale Nummer hat, sollte man den Aufwand auf sich nehmen, sich durchzufragen bis man den richtigen Ansprechpartner an der Strippe hat.
Im ersten Telefonat wird dann meist erst einmal grob umrissen, worum es überhaupt geht. Es sollten nicht gleich alle Key Facts und Details genannt werden, das ist nicht erfolgsversprechend, weil der potentielle Sponsor sich dann überrumpelt und von den Informationen „erschlagen“ fühlt. Meist ist es so, dass der potentielle Sponsor euch bitten wird, einmal Unterlagen zu dem Event zu zusenden. Das kann man dann auch als ersten großen Erfolg verzeichnen, denn neben der Tatsache, dass er sich mit dem Event beschäftigt, hat man eine wertvolle E-Mailadresse gewonnen.
Nachdem die Unterlagen versendet wurden, hat Philipp zwei bis drei Wochen gewartet, bis er beim Sponsor erneut nachgefragt hat. Meist stellt man hier schon fest, ob es etwas mit dem Sponsoring werden wird oder nicht. Wenn der Sponsor ablehnt, sollte man es auch dabei belassen und lieber den nächsten Sponsor auf seiner Liste ansprechen. Trotzdem sollte man natürlich auch die unterschiedliche Dringlichkeit beim Umgang mit dem möglichen Partner beachten – etwas was für dich dringend ist, ist es noch lange nicht für den potentiellen Sponsor. Dementsprechend kann sich am Ende auch Geduld auszahlen.

An dieser Stelle sieht man, wie wichtig die Unterlagen sind, welche an den potentiellen Sponsor gesendet wurden Diese Unterlagen nennt man Sponsorenmappe. Sie kann eine Powerpoint-Präsentation sein, ein PDF oder auch ein Imagefilm. Man muss sich die Frage stellen, wie kann man sie gut gestalten und was passt gut zum Event. Philipp hatte eine Mappe mit Powerpointfolien erstellt:

  • 1. Teil: Zu Beginn eine oder zwei Folien, um mitzuteilen, worum geht es überhaupt? Was ist das Projekt? Hier genügt ein grober Umriss.
  • Der 2. Teil sollte aus einem Überblick von Daten, Zahlen und Fakten bestehen, wenn man sie hat. Dazu gehören Teilnehmer- und Zuschauerzahlen, Social-Media-Daten, Zeitungsartikel, Zielgruppendaten, Bewertungen, etc. Am Ende sollte man aber vor allem schauen, dass er Sponsor einschätzen kann, was die angesprochene Zielgruppe ist und wie groß diese ist.
  • Der 3. Teil sollte sich damit beschäftigen, welche Gegenleistung man dem Sponsor anbieten kann. Dabei hat man natürlich erst einmal die üblichen Verdächtigen im Kopf also z.B. die Bandwerbung oder auch eine Sponsorenplatzierung auf der Homepage. Man sollte aber auch versuchen, darüber hinaus zu denken. Bei den BeachDays durften die Sponsoren mit Firmenteams umsonst am Firmencup teilnehmen. Diese Art von Teamevents wurde sehr positiv aufgenommen und schafft eine Emotionalisierung zum Sponsoring. Desweiterem wurden die Sponsoren in Social Media mit eingebunden oder auch Werbezeit für den Livestream verkauft. Für 2022 ist darüber hinaus ein VIP-Bereich geplant. Auf jeden Fall sollten zwei Folien der Standardpräsentation individuell für den angesprochenen Sponsor gestaltet werden. Es zeigt zum einem, dass man sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Zum anderen kann man beispielsweise durch die Visualisierung des Sponsorenlogos auf der Bande versuchen, in der Präsentation zu emotionalisieren. Noch besser ist es natürlich, wenn das Produkt des Sponsors in den Ablauf des Events mit eingebunden werden kann (Getränke, Sand, etc.). Um gutes Bildmaterial im 1. Jahr für die Präsentation bei den Sponsoren zu haben, kann man sich bei anderen Veranstaltungen bedienen und dieses entsprechend anpassen.

 Am Ende hatte der VfL Stade eine Zusagequote bei den Sponsoren von etwa 20%. Das ist ein sehr guter Wert. Dabei hat es auch geholfen, dass sie ihr Alleinstellungsmerkmal klar hervorheben konnten – es ist das einzige Event dieser Art in der Umgebung mit einer sehr hohen sportlichen Qualität. Auch sprechen sich solche Unternehmensanfragen in gewissen Kreisen rum. So hatte der VfL Glück, dass es eine Unternehmensvereinigung in der Stadt gibt, welche sich der Sportförderung verschrieben hat, so dass die Akzeptanz einer Sponsoringanfrage höher war.

 

Beziehungen zu den Sponsoren

Eine persönliche Beziehung zu einem Sponsor aufzubauen ist aus unserer Sicht wichtig, um ihn von einem Engagement zu überzeugen. Philipp hat uns aber erzählt, dass er aufgrund der Kürze der Zeit bis zum Event gar keine wirkliche Beziehung zu den Sponsoren aufbauen konnte. Diese Beziehung ist meist dann erst im Zuge des Events aufgebaut worden, weil man einen hohen persönlichen Kontakt in dieser Zeit hatte. Auch gab es Unternehmen, die zwar im ersten Jahr ein Sponsoring abgelehnt hatten, sich das Event aber trotzdem anschauten und mit Philipp in Kontakt standen. Schon während der Veranstaltung taten sie ihr Interesse kund, für ein Sponsoring im nächsten Jahr paprat zu stehen. Die guten Beziehungen mit den Sponsoren zeichnen sich auch dadurch aus, dass eine Arbeitsgruppe mit verschiednen Sponsoren gegründet wurde, welche daran arbeitet das Event weiterzuentwickeln.

Durch Corona konnten die BeachDays nicht wie geplant 2020 und 2021 durchgeführt werden. Zwei Jahre sind natürlich eine lange Zeit, um die Sponsoren auch für ein zukünftiges Engagement bei der Stange zu halten. Der VfL hat sich deswegen zur Durchführung kleinerer BeachDays in der Halle entschieden. So konnte man mit einigen Partnern im Kontakt bleiben, mit ihnen sprechen und sich in Erinnerung behalten. Viele haben bereits signalisiert, dass sie auch 2022 wieder dabei sein wollen. Hierfür müssen dann wieder Sponsorenverträge aufgesetzt werden. Dabei gibt es natürlich einige Dinge zu beachten. Eine klare Formulierung der Vertragsbestandteile, so dass sie auch ein Dritter innerhalb von kurzer Zeit versteht, ist eine Grundvoraussetzung. Der Detailgrad der Vereinbarung hängt dabei auch vom individuellen Bedürfnis des Sponsors ab. Es sollte aber auf jeden Fall jemand mit steuerlicher Expertise einmal einen Blick auf das Vertragswerk werfen. Der VfL hat für Sponsorenverträge grundsätzlich ein Standardwerk, lässt aber bei großen oder komplizierten Verträgen noch einmal einen Juristen die Inhalte prüfen.

Wir hoffen, dass Dir dieser Blogbeitrag und auch die Folge gefallen hat und würden uns freuen, wenn du uns weiterempfiehlst. Wenn du mehr von Philipp Tramm und seinem Unternehmen Vereinsentwickler erfahren möchtest, klicke gerne hier. Falls du eine Frage oder Anregungen hast, kannst du uns gerne an info@vereinsstrategen.de eine E-Mail schreiben.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)

 

Nie mehr Sponsoring und Spenden im Verein verwechseln!

Nie mehr Sponsoring und Spenden im Verein verwechseln!

Sponsoring

Graubereiche zwischen Spenden und Sponsoring

 

Spenden und Sponsoring sind zwei unterschiedliche Dinge. Du wirst mir aber nicht glauben, wie oft diese Begrifflichkeiten von Mitgliedern und Vorständen doch noch durcheinandergeworfen werden. Vor allem steuerlich kann dies größere Auswirkungen für deinen Verein und deine Mitglieder haben. Im Extremfall kann der Verein sogar seine Gemeinnützigkeit gefährden. Doch fangen wir von vorne an. An dieser Stelle müssen wir aber noch darauf hinweisen, dass wir keine ausgebildeten Steuerberater sind und wir somit keine steuerliche Beratung übernehmen können. Es handelt sich somit um Ideen, welche vor einer Umsetzung mit einem Steuerberater besprochen werden sollten.

Grundsätzlich kann man sich schon mal merken, dass Zuwendungen durch Sponsoren bzw. Unterstützer in allen vier Einnahmebereichen eines Vereins auftreten können.

Die vier Bereiche sind:

  • Einnahmen ideeller Bereich
  • Einnahmen Vermögensverwaltung
  • Einnahmen Zweckbetrieb
  • Einnahmen wirtschaftlicher Bereich

Auf die grundsätzlichen Unterschiede wollen wir jetzt nicht weiter eingehen, sondern schauen, wie die Bereiche von Sponsoring und Spenden berührt werden. Die Gefahr besteht im Grundsatz darin, dass die Begriffe Sponsoring und Spende von manchen Vereinsvertretern synonym verwendet werden:

„Wir haben die Trikots von der Bäckerei Müller gespendet bekommen.“

Ob es sich hierbei um eine Spende oder ein Sponsoring handelt, muss erst einmal geklärt werden. Wenn der Vereinsvertreter aber vorab der Bäckerei erklärt hat, dass sie dafür eine Spendenbescheinigung bekommt und er dann später zurückrudern muss und vielmehr erklärt, dass dieses Geld versteuert werden muss, ist das für die Beziehung mit dem Unterstützer nicht förderlich. Deswegen ist es ganz wichtig, dass die Vorstände, die Personengruppen Übungsleiter und Abteilungsleiter, aber auch potentielle Sponsoren und Spender über die Abgrenzungen informiert werden, bevor jemand einen Deal eingefädelt hat. Hier empfehlen wir viel interne Kommunikation, Info-Mails oder die Weiterleitung des Blogartikels bzw. der Podcast-Episode.

Spende – Ist doch klar, oder?

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Spenden, die Geld-, Sach- oder Aufwandsspende und diese gehören alle in den ideellen Bereich. Eine Spende zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Gegenleistung vom Verein gibt. Deswegen zählt der Verzicht eines Ehrenamtlers auf den Ersatz von Aufwendungen (Fahrtkosten, Aufwandpauschale), die ihm ggf. laut Satzung zustehen auch dazu. Dieser Verzicht muss er aber unbedingt freiwillig erfolgen. Dokumentiert die Grundlage des Verzichts am besten schriftlich, damit ihr eurer Buchhaltung einen Beleg für die Spende geben könnt.
Während die drei Spendenarten steuerlich berücksichtig werden können, ist es bei der Zeitspende nicht so. Hier darf also keine Spendenbescheinigung ausgestellt werden. Für ggf. verwendetes eigenes Material während eures Einsatzes gilt das natürlich nicht. Die bisherigen Punkte waren dirbestimmt bekannt, aber schauen wir uns jetzt einmal die Fallstricke im Bereich Spenden an mit drei Beispielen:

1. Beispiel
Familie Kleist möchte die Kosten für den neuen Trikotsatz der F-Jugend übernehmen. Wenn es eine Spende sein soll, darf die Familie keine Gegenleistung verlangen. Denkbar sind dabei Geldspende und der Verein schafft die Trikots an oder es erfolgt eine Sachspende.

Hier kann eine Spendenbescheinigung (abhängig von der Höhe) ausgestellt werden. Der Satzungszweck eures Vereins ist die Jugendarbeit, somit ist eine Spende unproblematisch. Bevorzugt aber lieber eine Geldspende und kauft die Trikots selber, das macht es bei der Erstellung der Spendenbescheinigung am Ende einfacher. Und wenn Familie Kleist ganz sicher gehen möchte, dass das Geld für die Trikots ausgegeben wird, dann macht sie eine zweckgebundene Spenden. Wenn das Geld nicht für diesen Zweck eingesetzt wird, muss sie das Geld vom Verein zurückerhalten.

2. Beispiel
Die Mitglieder spenden dem eigenem Handballverein in Köln Geld, damit dieser gesammelt in den Jugendtreff der Region, welcher sich vergrößern möchte und wo viele Kinder aus dem Verein hingehen, spendet. Der Jugendtreff ist als gemeinnütziger Verein organisiert.

Grundsätzlich dürfen Mittel des Vereins nur für die Erreichung der Vereinsziele und die Umsetzung der Vereinszwecke eingesetzt werden. Der Vorstand ist verantwortlich für den Erhalt der Gemeinnützigkeit und diese ist eben abhängig von eurem Satzungszweck. Wir haben gesagt der Satzungszweck ist die Jugendarbeit. Hier würde das Finanzamt wahrscheinlich sagen, dass die Spende nicht der Vereinszweck ist, weil es zwar mit Jugendarbeit zu tun hat, aber nicht in deinem Verein erfolgt. Du bist schließlich nicht der Förderverein mit dem Zweck diesen Treff zu unterstützen. In diesem speziellem Fall würde euch aber eine Ausnahmeregelung helfen. Als Verein dürft ihr anderen gemeinnützigen Vereinen etwas spenden. Dadurch könnt ihr euren Mitgliedern, wie gewohnt Spendenbescheinigungen ausstellen und gefährdet eure Gemeinnützigkeit nicht.
Als Tipp aus der Praxis würden wir euch trotzdem empfehlen, dass ihr eine Aktion startet, wo ihr die Mitglieder ermuntert, direkt an den anderen Verein zu spenden. Ihr unterstützt sie trotzdem dabei die Spendenbescheinigungen auch zu erhalten und macht Werbung für den guten Zweck. In Summe spart euch das nämlich administrative Arbeit und sichert euch für den Fall ab, dass es doch Probleme mit dem Finanzamt gibt (z.B. wenn dem anderen Verein die Gemeinnützigkeit entzogen wird).

3. Beispiel
Ihre Mitglieder sammeln Spenden über den Handballverein, weil jemand aus dem Verein eine schwere Krankheit hat und finanzielle Unterstützung für eine Therapie braucht. Dieses Geld wird auf das Vereinskonto eingezahlt und dann an das erkrankte Mitglied überwiesen.

Auf den ersten Blick klingt das nach einer tollen Aktion und eine gewisse Fürsorgepflicht für die Mitglieder hat sicherlich jeder Verein. Allerdings ist der Satzungszweck die Förderung der Sportart Handball und dies schließt eine Spende aus Fürsorge aus. Dies schließt zum einem eine Spendenbescheinigung an die Mitglieder aus, zum anderen darf es keine Zuwendungen aus dem Vereinsvermögen an Mitglieder geben. Hiermit würdet ihr die Gemeinnützigkeit eures Vereins gefährden und der Vorstand wäre seiner Überwachungsfunktion nicht nachgekommen. Wenn diese Aktion so durchgeführt werden würde, müsste der Verein diese Einnahmen versteuern, da der Geldfluss weder im ideellen Bereich noch im Zweckbetrieb anzusiedeln ist. Hier kann es nur eine Empfehlung geben: Macht es auf keinen Fall!
Praktisch würde man es wie im 2. Beispiel lösen. Ihr lasst die Mitglieder direkt an das erkrankte Mitglied spenden z.B. über eine Sammel-PayPalkonto oder eine Spendendose. Übernehmt als Verein aber den Aufruf zum Spenden und teilt die Aktion entsprechend in der Region. Für eine Spende gibt es in diesem Fall für die Mitglieder keine Spendenbescheinigung, weil Privatpersonen dies nicht dürfen. Wichtig ist aber, dass dieses Geld niemals in den Geldkreislauf des Vereins eintreten darf (z.B. in Form einer Kassenbuchung). Ab diesem Zeitpunkt müsstet ihr das Geld dann versteuern.

Sponsoring – Wo liegt die Abgrenzung zur Spende?

Die Abgrenzung von Spende und Sponsoring ist im Wesentlichen die Tatsache, ob eine Gegenleistung vom Verein für eine Person oder ein Unternehmen für sein Geld/seine Sachzuwendung erbracht wird. Doch wo fängt eine Gegenleistung eigentlich an?
Grundsätzlich erst einmal dort, wo der gemeinnützige Verein aktiv an den Werbemaßnahmen mitwirkt. Dies wird dann echtes Sponsoring genannt. Schauen wir uns auch das an einigen Beispielen an:

  • Das Logo des regionalen Handwerksmeisters ist auf eurer Webseite und mit einem Klick auf sein Logo kommt man auf die Seite des Unternehmens.
  • Ihr schaltet in eurem Mitgliedermagazin eine Anzeige für das Unternehmen.
  • Ihr gebt auf eurem Vereinsfest dem Sponsor die Möglichkeit einen Stand aufzubauen und für sein Unternehmen und seine Produkte zu werben.

Der Unterschied zur Spende ist also die werbliche Absicht. Und da spielt es auch gar keine Rolle oder es einen tatsächlichen Werbeerfolg oder eine Verkaufssteigerung gibt oder nicht. Wenn wir uns noch mal das 1. Beispiel anschauen mit den Trikots für die F-Jugend, erkennt man auch die Gefahr der Abgrenzung zwischen Spende und Sponsoring. Wir ändern das Beispiel um ein Detail ab. Jetzt betreibt Familie Kleist einen kleinen Kiosk und das Logo des Kiosks wird auf die Brust der Trikots gedruckt. Schon ist es keine Spende mehr, sondern ein Sponsoring – somit gibt es hierfür keine Spendenbescheinigung mehr. Die Trikots werden zwar recht wenig zur Verkaufssteigerung dieses Kiosk beitragen, dennoch besteht eine Werbeabsicht und das ganze wird im wirtschaftlichen Geschäftsbereich zugeordnet. Somit muss die Sponsoringleistung entsprechend mit 19% Umsatzsteuer versteuert werden. Umsatzsteuer ist für die meisten Unternehmen allerdings nicht schlimm, da sie die gezahlte Steuer als die Vorsteuer in Abzug bringen können (Ausnahme: Kleinunternehmerregelung mit Umsatzsteuerbefreiung beim Sponsor).
Beim Thema Sponsoring empfehlen wir eine Sponsoringvereinbarung zu treffen, wenn es sich um eine dauerhafte oder größere Aktion handelt. Da beide Seiten Leistungen erbringen, ist es gut, diese im Vorfeld schriftlich festzuhalten. Damit ersparst du dir im Nachhinein einige Diskussionen.

Unechtes Sponsoring – der Graubereich

Beim Thema Sponsoring gibt es jedoch auch Grauzonen bzw. Übergangsbereiche zwischen Spende und Sponsoring. Und da kann es dann knifflig werden. Schauen wir uns einmal Beispiele für den unschädlichen Bereich an, welcher unechtes Sponsoring genannt wird an. Diese sind adaptiert von den Beispielen für echtes Sponsoring, um die Unterscheide sichtbar zu machen.

  •  Das Unternehmen kann auf seiner eigenen Webseite das Logo von eurem Verein verwenden und über sein Engagement dort berichten.
  • Ihr könnt das Unternehmen auf eure Webseite oder in eurem Mitgliedermagazin aufnehmen und lediglich auf die Unterstützung hinweisen. Z.B. macht ihr ein kleineres Symbol auf die Webseite und schreibt darüber „Unser Verein wird unterstützt von“. Dezente Präsentation ist hier das Gebot der Stunde. Auf keinen Fall eine Verlinkung zur Sponsoren-Webseite machen! Im Mitgliedermagazin oder der Vereinsseite kann man z.B. einen Artikel darüber verfassen, was mit dem Geld aus dem „unechten“ Sponsoring passiert und so dem Unternehmen mehr Aufmerksamkeit verschaffen.
  • Ladet zum Vereinsfest die Mitarbeiter und den Chef des Unternehmens ein. Die Werbewirkung durch den persönlichen Austausch mit anderen Personen wird wahrscheinlich so sogar höher sein, als wenn er einen Stand hat.

Aber was ist jetzt der Unterschied zwischen echten und unechten Sponsoring allgemein? Grundsätzlich kann man auch bei unechtem Sponsoring einen Sponsoringvertrag abschließen, wo sich ein Unternehmen zur Unterstützung verpflichtet. Der entscheidende Unterschied ist aber, dass der Verein hier keine Gegenleistung gewähren sondern maximal eine Duldung zusagen darf (z.B. die Verwendung des Vereinslogos auf der Webseite des Unterstützers). Bei dieser Art von Deals besteht aber ein hohes Gefahrenpotential, weil das Finanzamt sehr genau prüfen wird, ob es sich um echtes oder unechtes Sponsoring handelt. Wir können Vereinen an dieser Stelle nur dringend empfehlen, hier einmal vorab mit einem Anwalt oder einem Steuerberater zu sprechen und Vertragsmuster von diesen für unechtes Sponsoring zu verwenden.

Unechtes und echtes Sponsoring aus der Steuerbrille

Der Grund wieso diese Abgrenzung notwendig ist, ist steuerlicher Natur. Unechtes Sponsoring wird nämlich behandelt wie eine Spende. Es zählt also zum ideellen Bereich und ist somit von Ertragssteuern und Umsatzsteuer befreit. Somit kann für das unechte Sponsoring auch eine Spendenbescheinigung ausgestellt werden. Wenn ihr hier allerdings eine falsche Einschätzung vornehmt, kann es teuer werden.

Echtes Sponsoring wiederum ist mit wenigen Ausnahmen dem wirtschaftlichen Bereich zu zuordnen. Diese Sponsoringerträge und alle anderen Erträge aus dem wirtschaftlichen Bereich unterliegen der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer, außer der gemeinnützige Verein ist unter der Freigrenze von 45.000 EUR brutto, dann ist keine Versteuerung notwendig. Wenn ihr allerdings über die Grenze von 45.000 EUR kommt, dann müsst ihr die Einnahmen ab dem ersten Euro versteuern. Hier könnt ihr dann noch vom Gewerbesteuerfreibetrag von 5.000 Euro profitieren, wenn euer Jahresüberschuss gering ist. Außerdem fällt beim echten Sponsoring immer Umsatzsteuer an, im Normalfall 19%. Näher wollen wir hier an dieser Stelle nicht darauf eingehen. Nimm am besten mit, welche Gefahren bei dem Thema lauern. Unechtes Sponsoring hat den Vorteil, dass es steuerfrei ist, aber die Gefahr, dass es durch das Finanzamt nicht anerkannt wird und man seine Gemeinnützigkeit im Extremfall gefährdet. Echtes Sponsoring hat den Nachteil, dass man es versteuern muss, allerdings kann man gerade als kleinerer oder mittlerer Verein davon ausgehen, nicht die 45.000 Euro zu übertreffen. Wenn doch, kann man immer noch versuchen seinen Jahresüberschuss gering zu halten, um Steuern zu sparen. Welchen Weg man wählt, muss am Ende jeder Verein für sich selber entscheiden.

Barter-Deal – eine WIN-WIN-Situation mit Gefahrenpotential

Einen Barter-Deal ist ein Tauschhandel. Der Sponsor gibt dir eine Leistung (z.B. Renovierung des Vereinsheims) oder einen Gegenstand (z.B. einen Laptop für die Geschäftsstelle). Im Gegenzug gibt es vom Verein ebenfalls eine Gegenleistung (z.B. Spielfeldbande). Diese Art von Geschäften werden in letzter Zeit immer beliebter, weil man über diese Angebote Sponsoren leichter für ein Engagement begeistern kann. Jetzt wissen wir bereits, dass Leistung und Gegenleistungsgeschäfte zum Bereich „Echtes Sponsoring“ zählen. Bei der Abrechnung eines solchen Deals muss man allerdings einiges beachten, wie das folgende Beispiel zeigt:

Beispiel:
Dein Verein hat fruchtbare Gespräche mit einem Handwerksbetrieb geführt. Sie wollen auf euer Vereinstrikot, ihr habt Bedarf an Instandhaltungsmaßnahmen im Verein. Der letzte Sponsor hat für euer Vereinstrikot 8.000 Euro in der vorherigen Saison bezahlt. Weil ihr beide weniger Steuern bezahlen wollt, entscheidet ihr euch für folgende Absprache. Es werden vom Handwerkerbetrieb 2.000 Euro für das Trikot bezahlt. Unter der Hand vereinbart ihr, dass Renovierungen am Vereinsheim für 10.000 Euro vorgenommen werden. Im Anschluss schreibt ihr eine Rechnung über 2.000 Euro Sponsoring netto, die Renovierungen tauchen nirgendswo in den Büchern auf. Euer Verein bleibt mit den anderen Einnahmen damit unter der Grenze von 45.000 Euro.

Dringender Hinweis: Lasst euch nicht auf solche Deals ein ohne eine Rechnung. Diese Beispiel wäre eine eindeutige Steuerhinterziehung. Auch Sachleistungen sind als Einnahmen zu deklarieren und als Rechnungen auszustellen. Richtig wäre es hier gewesen, 12.000 Euro zzgl. Umsatzsteuer über das Sponsoring und im Gegenzug eine Rechnung über 10.000 Euro vom Handwerksbetrieb zzgl. Umsatzsteuer stellen.

Wir hoffen, dass wir dir einen guten Überblick geben konnten, damit dein Verein bei den nächsten Verhandlungen mit potentiellen Spendern und Sponsoren genau weiß, was zu tun ist. Falls du noch Fragen oder Anregungen hast, kannst du uns sehr gerne eine E-Mail unter info@vereinsstrategen.de zukommen lassen. Und wenn du das Gefühl hast, dass dieser Beitrag dir geholfen hat, dann empfehle den Blog und den Podcast gerne auch an andere Personen weiter. Wir danken im Voraus.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)

Der Weg Sponsoren für deinen Verein zu gewinnen

Der Weg Sponsoren für deinen Verein zu gewinnen

Vereinsentwicklung

Positionierung ohne sportlichen Erfolg

 

Die Sponsorengewinnung ist für Vereine ein schwieriges Thema. Die Bemühungen kosten die Ehrenamtler viel Zeit und der Erfolg von Anfragen bei Sponsoren ist häufig überschaubar. Deswegen haben wir uns überlegt, dass wir uns einen Experten in den Podcast einladen sollten, der sowohl Erfahrungen im ehrenamtlichen Sport hat, als auch selber als Breitensportsponsor in Erscheinung tritt. Die Rede ist von Christopher Gogolin und seinem Unternehmen Ocha-Ocha. Der Beitrag stellt eine gekürzte Version der Podcastfolge dar.

Lacrosse – eine Passion als Ausgangspunkt zum Unternehmer

Alles begann bei Christopher mit der Entdeckung des Lacrosse-Sports für sich (Klicke hier, um dich zu informieren, was Lacrosse ist). Bei Lacrosse handelt es sich in Deutschland um eine absolute Randsportart mit 2.000 bis 2.500 aktiven Sportlern. Dieser Sport war eine der Voraussetzungen, das Christopher später Unternehmer wurde. Dadurch dass die Sportart vor 10 Jahren noch kleiner war und vor allem jüngere Leute angesprochen hat, führte dies immer wieder dazu, dass man sich mit Vereinsgründungen auseinandersetzen musste. Kam ein Lacrosser in ein neue Stadt, gab es meist keinen Verein zum Spielen und die Personen, die Lacrosse schon vorher gespielt hatten oder spielen wollten, mussten alles neu aufbauen. Ein hoher ehrenamtlicher Aufwand war dafür nötig – wie wenn man ein eigenes Unternehmen aufbauen möchte. Durch diese Vereinsarbeit werden z.B. Basics im Bereich von Marketing und Finanzen praktisch vermittelt.
Durch die überschaubare Größe der Coummunity in Deutschland ist diese aber besonders stark, weil praktisch jeder jeden kennst. Das geht im Falle von Christopher sogar soweit, dass er in Argentinien oder Japan durch den Lacrossesport seinen Einstieg in die fremde Umgebung gefunden hat und einige gute Freunde kennengelernt hat. In Japan wurde auch seine Geschäftsidee mit Ocha-Ocha (ungesüßter japanischer Tee) geboren, weil es dort üblich ist, während des Sports Tee anstelle von Wasser zu trinken.

Vom Start-up zum Sportsponsor

Mit der Idee im Kopf wurde nach der Rückkehr nach Deutschland Ocha-Ocha gegründet. Jetzt ist es für ein junges Start-up natürlich wichtig auch seine Bekanntheit zu erhöhen. Hier war ein Baustein für Christopher im Marketingmix das Sportsponsoring – im Schwerpunkt das Sponsoring von Nischensportarten und Breitensportevents.
Das Konzept von Ocha-Ocha sieht dabei vor, dass verschiedene kleinere aber starke Communities angesprochen werden, wo die Marke und das Produkt eine hohe Durchdringung aufweisen soll. Eine davon ist bspw. die Lacrossecomunity. Mannschaften wurden kostenlose Getränke während der Turniere zur Verfügung gestellt, um die Interaktion der Sportler mit dem Produkt zu erhöhen. Eine klassische WIN-WIN Situation für beide Seiten. Ebenso hat Ocha-Ocha auf jedes Tetrapack das Logo des Lacorosse-Verbandes drucken lassen. Dies hat gleich zwei Vorteile. Durch die höhere Reichweite des Tees im Einzelhandel werden mehr Personen auf Lacrosse aufmerksam, gleichzeitig wirkt es nach einem großen Engagement, wenn ein Unternehmen verkünden kann, dass sie eine Nationalmannschaft sponsort. Für einen unwissenden Dritten ist es nämlich sehr schwer einzuschätzen, wie groß die Lacrossecommunity in Deutschland ist. Sind es 2.500 oder doch 25.000 Personen, die den Sport betreiben oder damit sympathisieren?
Grundsätzlich muss man festhalten, dass beim Sponsoring im Nischen- und Breitensport viel über Kontakte geschieht. Ein Sponsoring für einen deutschen Bob neben der deutschen Post und BMW kam durch einen direkten Kontakt mit dem Anschieber des Bobs zustande. Dies führte bei Ocha-Ocha sogar zu Werbepräsenz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Grundsätzlich findet Christopher, dass das Preis-Leistungsverhältnis in Randsportarten sehr gut ist (außer bei den Top-Athleten) und ihn freut die Möglichkeit den Sportlern mit geringen Beträgen schon sehr helfen zu können.
Die Messbarkeit einen solchen Engagements ist für Christopher allerdings auch schwierig. Ziel muss es für ein Unternehmen sein ein nachhaltiges Sponsoring zu betreiben, was bedeutet, dass es für Geld auch eine Gegenleistung geben muss. Fest steht aber, dass der Erfolg beim Sponsoring einer kleinen kritischen Masse aufgrund der Durchdringungswahrscheinlichkeit erfolgreicher ist, als mit dem Gießkannenprinzip vorzugehen. Deswegen geht Ocha-Ocha auch diesen Weg. Langfristig kann sich Christopher auch ein größeres Sponsoring z.B. bei Energie Cottbus vorstellen, wie auch die Vergabe von Stipendien für Sportler aus Randsportarten, um ihnen beispielsweise die Anreise zu einer WM zu ermöglichen. Hier sagt er selber, dass Teile dieser Aktivitäten aber ideller Natur wären.

Ratschläge für eine erfolgreiche Sponsorenakquise

Aus Sicht von Christopher ist die absolute Grundlage zum Finden eines Sponsors eine gute Vorbereitung in Form einer Sponsoringmappe. Hier sollten alle relevanten Informationen aufgleistet sein, welche einen Sponsor interessieren könnten in einer knappen übersichtlichen Darstellungsweise. Der andere wichtige Punkt für ihn ist der Kontakt zum Sponsor. Meldet sich aus dem Verein immer mal jemand beim Sponsor? Werden Weihnachtskarten geschrieben? Wird der Sponsor oder potentielle Sponsoren zu Vereinsfeiern eingeladen? Muss man als Unterstützer einem Spendenbeleg hinterherlaufen? Wie sieht die Kommunikation des Vereins auf Social Media für den Sponsor aus? Jeder Sponsor freut sich darüber, wenn sein Banner, was er extra für eine Breitensportmannschaft drucken lassen hat, wenigstens auch auf einem Bild bei Instagram zu sehen ist. Noch besser ist es, wenn der Sportler oder die Mannschaft auch einmal auf eine lustige Art und Weise mit den Produkten öffentlich interagiert. Hier werden aus der Erfahrung von Christopher immer wieder Anfängerfehler gemacht, welche Sponsoren enttäuschen.
Um den richtigen Sponsor für euren Verein zu finden, analysiert im ersten Schreitt erst einmal, was ihr wirklich braucht. Und damit meinen wir nicht einfach nur Geld, sondern was wirklich benötigt wird. Sind es Getränke für die nächste Auswärtsfahrt? Dann fragt doch bei eurem regionalem Supermarkt nach, ob sie euch Getränke zur Verfügung stellen? Wenn ihr nach Sachleistungen fragt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr eine Zusage bekommt deutlich höher. Aber denkt auch daran, dass ihr auch etwas zurückgebt – interagiert mit den Produkten auf Social-Media, wenn ihr sie benutzt oder helft dem Sponsor einmal, wenn es um Themen geht frei nach dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende.“.
Wenn ihr Start-ups anfragen solltet bzgl. eines Sponsoring dann bietet ihnen doch etwas Unterstützung bei Themen an, wo ihr Erfahrungen oder Experten als Mitglieder habt. Da ihr im Verein eine Vielzahl an Vereinsmitgliedern mit unterschiedlicher beruflicher Ausbildung habt, gibt es bestimmt auch jemanden, der das Start-up beraten bzw. unterstützen kann (z.B. Informatiker, Steuerberater). Präsentiert euch aber auch bei Start-ups professionell, auch wenn es dort meist „lockerer“ zugeht.
Neben dem Status von Mitgliedern als Experten gibt es natürlich auch diverse Mitglieder, die Kontakte zu potentiellen Sponsoren haben durch den privaten oder beruflichen Umgang mit Entscheidungsträgern. Nutzt diese Möglichkeit. Versucht aber eine Beziehung zu den Sponsoren langsam aufzubauen und nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Stellt leichte Anfragen, also bittet zu Beginn eher um eine Sachspende/Zeitspende als um Geld. Ladet sie schon früh zu Vereinsfesten ein, kommt ins Gespräch, auch wenn bisher Sponsoringanfragen vielleicht noch nicht erfolgreich waren. Versucht so eine persönliche Beziehung zum Sponsor aufzubauen. Schließlich ist es am Ende wichtig, dass ihr die Personen seht und nicht nur das Unternehmen bzw. die Organisation.

Wir hoffen, du konntest aus dem Beitrag wieder viele Ideen mitnehmen, wie du deinen Verein voranbringen kannst. Schreib uns gern, wenn du Nachfragen oder eigene Ideen hast unter info@vereinsstratgen.de. Sonst können wir dir natürlich empfehlen die Folge voller Länge zu hören. Hier werden auch Sachen ausführlicher angesprochen bzw. Sachverhalte, welche im Blog nicht erwähnt werden. Wenn dir der Podcast bzw. der Blog gefällt, würden wir uns sehr freuen, wenn du diesen anderen Personen empfiehlst.

Deine Vereinsstrategen
(Martin Schüttler)